„Wir sind sehr stolz auf unsere Reben und auf den Wein, den es nirgends zu kaufen gibt“, erklärt Bürgermeister Georg Eble. Die Gemeinde verschenkt den guten roten Tropfen gerne bei besonderen Anlässen an besondere Menschen.
Beim Kloster Marienburg liegt der gemeindeeigene Weinberg am Südhang zur Wutach. Hier gedeihen auf knapp 3000 Quadratmetern Spätburgunder-Trauben, die alljährlich einen kräftigen Rotwein liefern. Ausgebaut wird der Rebensaft vom Weingut Clauß in Lottstetten-Nack.
Klosterschwestern stellen bekannte Salbe her
Das Kloster hoch über den Dächern des Dorfes prägt die Ortsansicht. Hier wird die ewige Anbetung zelebriert, und polnische Ordensschwestern kümmern sich um die Herstellung der berühmten „Panavulsin-Salbe“ sowie weiterer pharmazeutischer Artikel nach alten Rezepten mit Inhaltsstoffen aus der Natur.

Ofteringen wurde 1251 erstmals im Zusammenhang mit Ritter Gerung von Ofteringen erwähnt. Nachdem Aussterben dieses Geschlechts gingen die Besitze an das Kloster Rheinau. Im Jahr 1861 pachtete Sabina Schneider von Sinsheim das Schloss und gründete dort das Kloster Marienburg unter dem Orden der Benediktinerinnen.
Klosterschüer: Überregional bekannte Kulturbühne
Das Gebäude wurde vom Bistum Freiburg grundlegend saniert. Heute leben in den großzügigen Räumlichkeiten der Pfarrer, eine alte Benediktinerin und fünf polnische Passionistinnen. Die Reuentaler Mühle ist ein weiteres historisches Gebäude, eine Mühle und Sägerei aus dem 14. Jahrhundert, die jedoch nicht mehr betrieben wird. Auch der Gastronomie-Betrieb ist inzwischen eingestellt.
In jüngerer Vergangenheit wird auch die Kultur in Ofteringen sehr intensiv gepflegt. Hier hat die Gemeinde Wutöschingen mit der Renovierung der alten Klosterschüer eine über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Kulturbühne geschaffen, die durch den Kulturring organisiert wird. Mit abwechslungsreichen Programmen werden Besucher aus Nah und Fern begeistert.

Dorf mit reger Vereinstätigkeit
Ofteringen ist mit 321 Einwohnern und 248 Hektar Fläche zwar das kleinste Dorf der Gemeinde Wutöschingen, hat aber prozentual die meisten Einwohner, die sich in Vereinen engagieren. Der Radsportverein trifft sich nicht nur zum Radeln, sondern auch zu zahlreichen weiteren Vereinsaktivitäten und organisiert alljährlich ein Menschenkicker-Turnier. Außerdem veranstaltet die Theatergruppe des RSV die traditionsreichen Theateraufführungen in der Klosterschüer. „Die dörfliche Tradition ist bei uns mit Herz und Seele gefüllt“, bestätigt der Vorsitzende Andreas Merk.

Auch der Männergesangverein Frohsinn lässt sich trotz sinkender Mitgliederzahlen nicht unterkriegen und hält an seinen lieb gewonnenen Traditionen fest. Besonders der Beginn des Wonnemonats Mai wird in Ofteringen sehr feierlich mit einem Frühlingsfest begangen. Und auch die Schalmeien sind eine Vereinsgruppierung in Ofteringen, die bei jeder Gelegenheit mit musikalischen Einlagen mitmischt.
Steckbrief
Das Dorf entstand unterhalb der Marienburg, die 1251 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1861 wurde das Kloster gegündet. Ofteringen hat 321 Einwohner und eine Fläche von 248 Hektar. Das Besondere des Dorfes ist der Weinberg beim Kloster und das rege Vereinsleben.