Sandra Holzwarth

Ein trauriges Bild gibt der Wutöschinger Wald ab. Seit dem trockenen Sommer 2018 ist der Einfall der Borkenkäfer nicht zu stoppen, den Todbringern für viele Bäume. Ebenso traurig ist die Bilanz der Waldbewirtschaftung 2018, die Bürgermeister Georg Eble und Förster Jürgen Boller-Berger in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates vorstellen.

Im Haushalt 2018 waren als Ansätze Einnahmen in Höhe von 285 700 Euro und Ausgaben von 254 700 Euro geplant. Die tatsächlichen Zahlen liegen mit Einnahmen von 370 494 Euro und Ausgaben von 286 968 Euro deutlich höher. Klingt ein Überschuss von 83 526 Euro im ersten Moment auch gut, so wendete sich das Blatt bis zum Spätsommer: Mittlerweile wird von einem Verlust von mindestens 150 000 Euro ausgegangen.

Sturm und Schädling als Gründe

Die Einschlagsmenge fiel fast 2,5-mal so hoch aus wie geplant. „Die Ernte liegt mit 10 540 Festmetern weit über dem Planansatz von 4400 Festmetern“, erklärt Bürgermeister Eble. Als Gründe nennt er zum einen den Sturm, der im Januar 2018 über den Gemeindewald fegte und zu nicht geplanten Holzernten führte und ab Juni 2018 den Borkenkäfer, der bis heute im Wald wütet und gegen den es nichts auszurichten gibt.

Preise für Holz zum Teil halbiert

Jürgen Boller-Berger zeigte die angespannte Situation am Holzmarkt auf, die Preise befinden sich wegen des Überangebotes stetig auf Talfahrt. Während für Stammholz normalerweise 85 bis 90 Euro bezahlt wird, liegt der Preis derzeit bei 30 bis 40 Euro. Auch der Preis für D-Holz und Paletten hat sich von 45 auf 25 Euro fast halbiert. Den bisherigen Verlust beziffert der Förster mit 150 000 bis 200 000 Euro. Doch nicht nur der finanzielle Schaden schmerzt, sondern auch der Verlust der vielen Bäume. Es braucht 80 bis 100 Jahre, bis diese nachgewachsen sind.

Es geht mehr verloren, als nachwächst

So ist auch die Aufstellung des Bewirtschaftungsplanes für 2019 eins schwieriges Unterfangen. Bei einer geplanten Einschlagsmenge von 4350 Festmetern sind Einnahmen in Höhe von 275 550 und Ausgaben von 263 550 Euro vorgesehen, was einen Überschuss von 12 000 Euro bedeuten würde. „Tatsächlich liegen wir schon zum jetzigen Zeitpunkt bei 7000 Festmetern, und es ist nicht absehbar, wie viele Bäume dem Borkenkäfer noch zum Opfer fallen“, gesteht Förster Boller-Berger. Wegen dem großen Einsatz bei den Baumfäll-Arbeiten läuft die sonstige Waldbewirtschaftung auf Notprogramm weiter.

Die Frage von Gemeinderätin Rita Billich, wie viel Holz im Wutöschinger Wald jährlich nachwächst, kann der Förster Genau beantworten: „4400 Festmeter wachsen jährlich nach. Das entspricht der vom Forsteinrichtungswerk vorgegeben Einschlags-Menge.“ Die Nachhaltigkeit wird vom Borkenkäfer empfindlich gestört. Und Rettung ist nicht in Sicht.