Lange Tücher hängen von der Hallendecke, Kinder turnen akrobatisch auf Leitern und manche springen sogar über brennende Hindernisse. Die Grundschule Eggingen hat sich diese Woche in eine Zirkusschule verwandelt. Was die 90 Grundschüler von ihren Lehrerinnen und den beiden Zirkuspädagogen aus Freiburg gelernt haben, präsentieren die jungen Artisten am Freitag, 11. Juli, im Rahmen des Schulfestes.

Ganz im Sinne ihres Zirkusnamen haben die Grundschüler ihr Schulhaus knallbunt dekoriert.
Ganz im Sinne ihres Zirkusnamen haben die Grundschüler ihr Schulhaus knallbunt dekoriert. | Bild: Leonie Werne

Die Zirkuswoche

Für ihren Zirkus Knallbunt, wie die Grundschüler ihren Zirkus benannt haben, wurde fleißig das ganze Schulhaus bunt geschmückt. In den fünf Tagen der Zirkusprojektwoche lernen die Kinder acht verschiedene Zirkuskünste. Alles, was man dafür braucht, wie Requisiten, Kostüme und Expertenwissen, bringen die beiden Zirkuspädagogen Manuel Sand und Christoph Eichler vom Artistiktheater Mixtura Unica aus Freiburg mit.

Zirkuspädagoge Manuel Sand weiß genau, wie die Tücher geknotet und gewickelt werden müssen, damit man in ihnen turnen kann.
Zirkuspädagoge Manuel Sand weiß genau, wie die Tücher geknotet und gewickelt werden müssen, damit man in ihnen turnen kann. | Bild: Leonie Werne

Das sagen die Kinder

Zur Auswahl gibt es die Gruppen: Clown, Zaubern, Balance, Fakir, Trampolin und Akrobatik am Tuch, Trapez oder auf Leitern. Welche Disziplin davon die Kinder erlernen möchten, haben sie selbst entschieden.

Samuel Kirchmayer hat die Gruppe „Clown“ gewählt und erklärt: „Ich finde Clown ist etwas Persönliches, weil man Gefühle spielen können muss.“ Julia Bächle ergänzt: „Das ist manchmal ein bisschen schwierig, weil man so tut, als wäre etwas ganz schwer, aber in echt ist es ganz leicht.“

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Auch die Leiter-Akrobatik ist nicht so einfach, wie die Kinder es aussehen lassen. Um die Formation „Zelt“ zu halten, braucht es Balance und Vertrauen, erklären die Kinder. „Manchmal hab ich ein bisschen Angst, weil es wackelt, aber das wird besser, weil ich Vertrauen habe und alle kenne“, berichtet Lena Bächle.

Die Leiter-Akrobatik ist nicht so einfach, wie die Kinder es aussehen lassen.
Die Leiter-Akrobatik ist nicht so einfach, wie die Kinder es aussehen lassen. | Bild: Leonie Werne

Beim Turnen hingegen kommt es vor allem auf Kraft an. Davon braucht man nämlich ganz schön viel, um am Trapez oder den Tüchern hochzuklettern, erzählen Leni Gäng und Nora Ebi. Oben angekommen führen die Kinder einen Handstand vor oder hängen mit gestreckten Armen und Beinen am Trapez.

Viele der Übungen führen die Grundschüler zu zweit aus und müssen sich dabei ganz aufeinander verlassen.
Viele der Übungen führen die Grundschüler zu zweit aus und müssen sich dabei ganz aufeinander verlassen. | Bild: Leonie Werne
In nur fünf Tagen haben die Grundschüler schon einiges gelernt. Nun fehlen nur noch wenige Feinschliffe und letzte Tipps von den ...
In nur fünf Tagen haben die Grundschüler schon einiges gelernt. Nun fehlen nur noch wenige Feinschliffe und letzte Tipps von den Lehrerinnen und Zirkuspädagogen, bevor es am Freitag in die Manege geht. | Bild: Leonie Werne

Hoch hinaus geht es auch beim Trampolinspringen. Das muss sogar sein, weil die Kinder unter anderem über ein brennendes Hindernis hüpfen. „Ich hab ein bisschen Angst vor dem Feuer, weil die Flammen manchmal sehr hoch gehen“, beichtet Gülten Ercikdi. „Aber ich vertraue unserer Lehrerin, weil sie würde es ja nicht machen, wenn es nicht sicher wäre“, ergänzt sie.

Sportlichkeit und Teamgeist

Ob Trapez, Fakir oder Zaubern – ein paar Fähigkeiten werden überall gebraucht: Vertrauen, Teamarbeit und eine Prise Mut. „Zirkus bringt den Kindern auf ganz vielen Ebenen etwas bei“, erklärt Zirkuspädagoge Christoph Eichler.

Mit viel Anlauf springen die Kinder der Trampolin-Gruppe über den Turnkasten. Einige haben sich sogar einen eigenen Sprung ausgedacht.
Mit viel Anlauf springen die Kinder der Trampolin-Gruppe über den Turnkasten. Einige haben sich sogar einen eigenen Sprung ausgedacht. | Bild: Leonie Werne

„Sie trainieren ihre Sportlichkeit, Koordination und Kraft sowie ihre Sozialkompetenzen. Die Kinder lernen im Team zusammenzuarbeiten und sich selbst und Gefahren besser einzuschätzen“, führt er weiter aus. Und auch Schulleiterin Birgit Malcha weiß: „Die Kinder erleben sich in einem ganz neuen Umfeld und entdecken neue Talente, die sie dann auf der Bühne zeigen dürfen.“

Beim Üben unterstützen sich die Kinder gegenseitig und geben sich Hilfestellung, Tipps und Applaus.
Beim Üben unterstützen sich die Kinder gegenseitig und geben sich Hilfestellung, Tipps und Applaus. | Bild: Leonie Werne

Manege frei beim großen Schulfest

Am Freitag, 11. Juli, während des Schulfestes heißt es dann gleich zweimal Manege frei für die jungen Artisten.

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Die beiden Vorstellungen des Zirkus‘ Knallbunt finden um 15 und um 18.30 Uhr in der Gemeindehalle Eggingen statt. Die Schülerinnen und Schüler dürfen sich auf ein großes Publikum freuen, denn bisher seien schon rund 300 Karten pro Vorstellungen verkauft worden, sagt Schulleiterin Birgit Malcha.