Der Haushaltsplan der Seelsorgeeinheit Klettgau-Wutöschingen stand auf der Tagesordnung der Pfarrgemeinderatssitzung in der Unterkirche in Wutöschingen.
- Beschluss vorbehaltlich der Genehmigung der Erzdiözese: Winfried Ebner, Leiter der Verrechnungsstelle in Stühlingen, stellte den teilweise bereits erfahrenen und teilweise neuen Pfarrgemeinderäten in der dritten Sitzung seit der Wahl die Zahlen und Infos vor. Er bot ihnen weitere Termine an, um sich tiefer in die Materie hineinzuarbeiten. Der Haushaltsplan wurde zwar vom Stiftungsrat abgesegnet, stellt dennoch nur den Vorentwurf dar. Vorbehaltlich der Genehmigung der Erzdiözese Freiburg hat der Pfarrgemeinderat den Beschluss gefasst, den Entwurf des Kirchengemeindehaushaltsplans 2020 und 2021 in ordentlichen Erträgen auf 4.550.863 Euro im Jahr 2020 (3.232.469 Euro 2021), ordentlichen Aufwendungen auf 5.044.300 (3.376.200) Euro, außerordentlichen Erträgen auf 27 500 (10 000) Euro und außerordentlichen Aufwendungen auf 1100 (1100) Euro festzustellen.

- Baumaßnahmen: Geplant sind Gesamtinvestitionen in Höhe von 1.890.700 Euro in Gebäude, davon nimmt die Kirche in Erzingen mit 1,7 Millionen Euro den Großteil ein. Eine Studie priorisierte in Ampelfarben die Schäden der 27 kirchlichen Gebäude. Viele Gebäude der Seelsorgeeinhait haben Renovierungsbedarf, in der Kirche Erzingen müssen Heizung und Dach erneuert werden, kombinativ nach Vorgabe klimaneutral. Die Diözese unterstützt gerade dieses Vorhaben stark mit 70 Prozent (1.231.900 Euro), da ein Ziel der Diözese ist, bis 2030 CO2-neutral zu werden. Auch von Vorteil ist die herausragende Größe des Kirchengebäudes (ohne Abstandsregelung mehr als 800 Sitzplätze). An Spendengeldern sollten 100.000 Euro zusammenkommen, der Eigenanteil der Pfarrei beträgt 349.400 Euro.
Vorgeschlagen wurde, einige der 27 kirchlichen Gebäude (Kirchen, Kapellen, Gemeindehäuser, Pfarrhäuser), zu verkaufen. Pfarrer Frank Malzacher bot eine „offene Kirche“ an für Veranstaltungen trotz des Verkaufs von Gemeindehäusern. „Offizielle Maßnahmen sind noch nicht geplant in Erzingen“, betonte Heinz Giesen.
Das deutliche Defizit der drei Kindergärten verlange ebenfalls nach Maßnahmen, es müsse auf eine stärkere Beteiligung der Kommunen hingewirkt werden, durch Kostendeckelung oder Übernahme der Gebäude, so Ebner.
- Handlungsbedarf: Aus dem Stiftungsrat, der sich intensiv mit dem Haushalt beschäftigt hatte, kamen klare Ansagen. Winfried Ebner verdeutlichte: „Sie haben Handlungsbedarf. Wir (von der Verrechnungsstelle) begleiten Sie.“ Stiftungsrat Meinrad Tröndle sieht in der schwierigen Situation auch eine Chance. „Wir müssen jetzt handeln, nicht erst, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen“, erläuterte auch Stiftungsrat Manfred Grießer. „Jetzt den Rahmen abstecken, dann die Kommunikation in die Pfarrgemeinden rein tragen. Nicht gegen die Kirchenmitglieder, sondern für sie.“
Die Pfarrgemeinderäte möchten verhindern, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen auf Unfrieden in den Pfarreien stoßen. Heinz Giesen, Stellvertreter in den beiden Gremien Pfarrgemeinderat und Stiftungsrat, sagte zur erhofften Genehmigung des Haushalts durch die Erzdiözese: „Wenn das genehmigt wird, ist das ein Zeichen des Vertrauens von Freiburg.“