Die Narrenzunft Frösche Wutöschingen wurde 1931 gegründet und kann damit das 90-jährige Bestehen feiern.
Verschiebung wegen Corona
Sämtliche Feiern werden während der Corona-Pandemie auf Eis gelegt, dafür soll 2022 das „Jubiläum 90 Plus 1“ gefeiert werden, ähnlich, wie bereits das 61. Jubiläum 1992 gefeiert wurde. Bereits vor 30 Jahren musste kurzfristig die Fasnacht abgesagt werden.
Der damals am 17. Januar zur Befreiung Kuweits begonnene Golfkrieg gegen den Irak ließ den Narrenzünften keine andere Wahl als die Absage ihrer Veranstaltungen. Die meisten Narrenzünfte im Landkreis Waldshut gaben am 19. Januar ihren Ausstieg aus der Fasnacht bekannt.

Wie Wutöschingens Bürgermeister Georg Eble sich erinnert, war es damals so kurzfristig gewesen, dass alle Vorleistungen erbracht worden sind und die Vereine auf den Kosten sitzen geblieben waren. Das ist dieses Jahr immerhin anders.
Private Fasnacht vor 1931, Vereinsfasnacht seither:
Beisitzer Markus Meßmer hat nachgeforscht und von Narren Fotos erhalten aus der Zeit vor der Vereinsgründung, welche diese ihm dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatten: „Die alemannische Dorffasnacht ist bei uns in der Gemeinde überall schon älter als die Vereinsgründungen. Auch ohne Verein bestand in Wutöschingen die Tradition eines Dorfumzugs der örtlichen Vereine und der Kinder.“

Vereinsgründung am schmutzigen Donnerstag
Am 12. Februar 1931 beschlossen Josef Keser, Gipser-Schmid Otto Hauser und Hauptakteur Dorffriseur Franz Gromann, die Narrenzunft Frösche zu gründen. Dass der Frosch gewählt wurde, lag nahe, war die Tierpopulation entlang der damals ungezähmten Wutach und der Sumpfgebiete groß. Außerdem galten Froschschenkel damals als Delikatesse und wurden wohl in der Fastenzeit verspeist, wird zumindest so erzählt.

Nach der Neugründung im Anschluss an die NS-Zeit lebte die Fasnacht auf, der Bestandteil der närrischen Arbeit war von Anfang an die Narrenzeitung, der Hemdglunkerumzug, der Sonntagsumzug, das Sammeln für die Kinderfasnacht und das Veranstalten der Kinderfasnacht, um den Narrensamen bereits frühzeitig für die fünfte Jahreszeit begeistern zu können.
Zusätzlich zu dem damals nur aus Männern bestehenden Elfer-/Zunftrat beteiligten sich die Frauen und Mädchen ab 1968 in der Hexengruppe, bis zum Jubiläum 1981 aus der Hexengruppe die heutige Froschgruppe in Anlehnung an die Anfänge der Zunft entstand.
„In mühsamer Arbeit, unter der Führung von Veronika Schlegel bastelten und nähten die Frauen des Vereins die Froschkostüme, die am Umzug 1981 das erste Mal präsentiert wurden“, hält Markus Meßmer in der Chronik fest.
„Nur elf Jahre später erhielten die Frösche das heutige Blätzlehäs und die Holzmasken.“ Auf das Nachholen der Jubiläumsfasnacht freuen sich die Frösche mit Froschkönig Steffen Siehler auf die große „Jubiläums-Spätschicht“ mit Unterstützung durch die Guggenmusik Hölledüüfel Degernau und der Vereinsgemeinschaft Wutöschingen und natürlich den traditionellen Sonntagsumzug.