Fridolin Albiez ist am Freitag im Alter von 75 Jahren überraschend zu Hause im Kreis der Familie gestorben. Die Familie sei ihm stets sehr wichtig gewesen, sagt sein Sohn Jens Albiez. „Das hat er auch an mich weitergegeben. Er war ein großartiger Vater, und das die meiste Zeit alleinerziehend.“ Und er sei auch ein toller Opa gewesen, er lebte mit dem Sohn und dessen Familie im selben Haus.
„Er hat immer für seine drei Enkel Zeit gehabt, jeden Blödsinn mitgemacht. Er war als Familienmensch sehr wichtig“, sagt Jens Albiez. Bekannt war Fridolin Albiez, von vielen „Stumpen“ genannt, aufgrund seiner geringen Körpergröße, als Bühnennarr und Original, Musiker und seit 2002 als Taxiunternehmer. Die Leitung der Firma hat er 2013 an seinen Sohn Jens übergeben, half aber noch als Fahrer aus, wenn Not am Mann war.
Bürgermeister Stefan Friedrich würdigt den Verstorbenen: „Der Taxibetrieb Albiez gehört zum Dorf wie ein Bäcker oder Metzger. Er hat den Grundstein hierfür gelegt und sich diesen Stand erarbeitet. Fridolin Albiez war ein Allensbacher, wie ihn sich unser Dorf nicht hätte besser wünschen können. Allzeit im Einsatz, dem Ort und seinen Bürgern wohlwollend verbunden. Für seine Lebensleistung verdient er Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit. Ein Charakter, der Vorbild für viele war und bleibt.“
Er probte noch für die Alet-Abende
Am Wochenende wollte Fridolin Albiez bei den Alet-Abenden auftreten, war am Donnerstag noch in der Probe. Alet-Präsident Ludwig Egenhofer erklärt, bei den Alet-Abenden haben die Besucher zu Beginn ihm ein letztes Mal stehend lang anhaltenden Beifall gespendet – als Dank für seine großen Verdienste um die Allensbacher Fasnet. Er schlüpfte an der Fasnet in verschiedene Rollen, trat viele Jahre mit der Gruppe „Ä weng ebbs g‘sunge“ auf und war Ansager beim Alet-Abend.
Auch die Musik war eine Leidenschaft von Fridolin Albiez. Er lernte Schlagzeug und gründete in den 1970er-Jahren das Unterhaltungs-Duo Fritz und Stumpen und dann – unter anderem mit Jürgen Waidele – die Tanzband Bongo Boys. Sehr wichtig war ihm seit 1964 der Fanfarenzug. Dessen Vorsitzender Heiko Büglmeier erklärt: „Fridolin Albiez hat viel für den Verein getan. Er war viele Jahre als Dirigent und erster Vorstand tätig.“ Er sei ein wichtiger Bestandteil des FZ gewesen.
Zudem war er mehr als 25 Jahre lang in der Freibiermusik aktiv. Jann Wegner erklärt: „Fridolin Stumpen Albiez war ein allseits beliebtes Mitglied der Freibiermusik. Mit seinen humorvollen Ansagen begeisterte er das Publikum und war vor und auf der Bühne Garant für beste Stimmung.“ Zudem war Fridolin Albiez früher als Gewichtheber im Kraftsportverein (KSV) tätig. Auch danach hat er den KSV über Jahrzehnte hinweg unterstützt, war bei jedem Heimkampf und verfolgte zuletzt noch mit Stolz die Kämpfe seiner Enkel.