Bei der Wahl 2017 kratzte Andreas Jung noch an den 50 Prozent, nun büßte er mit 40,5 Prozent gut neun Prozentpunkte ein. Lina Seitzl (SPD) schnitt mit 19,2 Prozent fast ebenso ab wie Tobias Volz 2017. Grünen-Kandidat Sebastian Lederer konnte mit 18,5 Prozent bei den Erststimmen mehr als fünf Prozentpunkte dazu gewinnen. Bei den Zweitstimmen büßte die CDU mit 27,3 Prozent sogar mehr als elf Prozentpunkte ein. Hier hatte die SPD den größten Zugewinn, von 14 auf 21,3 Prozent.
Dennoch landeten die Grünen auf Rang zwei mit 23,4 Prozent, ein Anstieg um knapp fünf Prozentpunkte. Die FDP konnte um gut ein Prozentpunkt zulegen auf 12,8 Prozent. Die AfD spielte noch weniger eine Rolle als vor vier Jahren und büßte mit 5,4 Prozent knapp zwei Punkte ein.
Die Wahlbeteiligung lag mit 83,6 Prozent etwas höher als vor vier Jahren. So hoch wie noch nie war der Anteil an Briefwählern. 48,7 Prozent der 5562 Wahlberechtigten hatten diese beantragt und 2581 Scheine kamen zurück. Sie machten am Ende deutlich mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen aus.
Die Stimmen der Parteien zum Allensbacher Wahlergebnis
Der Allensbacher CDU-Vorsitzende Ludwig Egenhofer erklärte: „Dass ich mir ein besseres Ergebnis gewünscht hätte, steht außer Frage. Die Voraussetzungen dazu waren jedoch schwierig. Freuen tu ich mich über die Allensbacher Erststimmen für Andreas Jung. Mit ihm haben wir einen Abgeordneten, der sich für unsere Region großartig eingesetzt hat. Mit ihm werden wir auch künftig hervorragend vertreten sein.“
Ursula Lommen vom Grünen-Vorstand äußerte sich erfreut: „Wir sind absolut zufrieden mit der Zustimmung. Mit 23,4 Prozent haben wir in Allensbach ein starkes Mandat. Sebastian Lederer und die Grünen im Wahlkreis sind für einen sehr engagierten Wahlkampf belohnt worden. Sebastian Lederer konnte gegen ein politisches Schwergewicht wie Andreas Jung mit 18,5 Prozent auch ein sehr gutes Ergebnis erzielen.“
SPD-Chef Tobias Volz äußerte sich zufrieden: „Es freut mich sehr, dass Lina Seitzl ein sehr gutes Ergebnis in Allensbach erringen konnte. Was bei einer doch sehr stark CDU- und Grünen-geprägten Gemeinde nicht selbstverständlich ist. Auch die Allensbacher SPD spürt Aufwind.“
Patrick Konopka war ebenfalls erfreut: „Im Namen der Allensbacher FDP freue ich mich aus mehreren Gründen. So ist es der FDP erstmals gelungen, an zwei aufeinander folgenden Bundestagswahlen ein zweistelliges Ergebnis zu erzielen. Zuversichtlich sind wir hinsichtlich eines Einzugs von Ann-Veruschka Jurisch in den Bundestag.“