Etwa ein Jahr lang hatte der eigens gebildete Gewerbeschau-Ausschuss alles rund um die erste Stockacher Gewerbeschau geplant und organisiert – nur das Wetter spielte am Tag der Premiere zunächst nicht mit: Bis mittags regnete es. Das konnte viele Besucher aber nicht davon abhalten, durch die Gewerbegebiete Höllstraße und Himmelreich zu schlendern. Sie verteilten sich auf der Aktionsfläche, doch ein Blick auf die nahegelegenen Parkplätze zeigte, dass der Zuspruch durchaus da war.
Nach 13 Uhr waren bei aufgelockerten Wolken dann noch mehr Menschen unterwegs. Die Stimmung glich einem verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt: Man traf Bekannte, hielt einen Plausch, hockte sich an einer der Verpflegungsstationen zusammen oder lauschte gemeinsam der Musik, die an mehreren Stellen erklang. Es ging entspannt zu. Für die Sicherheit sorgten große Fahrzeuge an den Zufahrten. Dort wurde nur Platz gemacht, wenn das viel genutzte Gewerbe-Bähnle anrollte.
Lobende Worte zur Eröffnung
Die feierliche Eröffnung fand bei Günter Fecht (Fecht Bus GmbH) in der Halle statt. CDU-Bundestagsabgeordneter Andreas Jung sprach auch im Namen seiner Kollegin Lina Seitzl; Bundestagsabgeordnete für die SPD, darüber, dass die Unternehmen von der neuen Bundesregierung nun Rahmenbedingungen erwarteten, unter denen sie wieder erfolgreich arbeiten könnten. Das Vertrauen in die Politik müsse wiederaufgebaut werden.
Bürgermeisterin Susen Katter dankte den örtlichen Unternehmen und allen Beteiligten der Stadt, die sich für die Gewerbeschau engagiert hatten. Die Initiative zu der Veranstaltung sei von Wirtschaftsförderin Regina Schlecker ausgegangen, betonte sie. Auch der Hindelwanger Ortsvorsteher Wolf-Dieter Karle fand lobende Worte für die Stadt. Anschließend lief die Bürgermeisterin mit Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier, Regina Schlecker und Wolf-Dieter Karle durch die Gebiete, um sich selbst einen Eindruck vom Treiben zu verschaffen.

Informationen, Unterhaltung und Geselligkeit
Rund 60 Aussteller nahmen an der Gewerbeschau teil. Kleinere Betriebe der Region und Vereine informierten an Ständen und zahlreiche Unternehmen vermittelten Einblicke in ihre Arbeitswelt. So zeigte Karin Bacher (Bacher Edelstahlverarbeitung GmbH) zum Beispiel Edelstahlprodukte aus dem Bereich Life Science für Kunden aus der Pharma- und Lebensmittelbranche, in denen besonders hohe Hygieneanforderungen gelten. Dies sei inzwischen der deutlich größte Bereich ihrer Produktion.

Die erste Zaubershow von Mischter Toscana fand ebenfalls dort statt, nachmittags begeisterte er sein junges Publikum auf dem Hof. Gegenüber präsentierte das THW seine Fahrzeuge und Showübungen, die Drohneneinheit Landkreis Konstanz demonstrierte, wie sie arbeitet und es gab eine Hüpfburg – weitere Exemplare fanden sich in beiden Gebieten. Die Narren nahmen die Besucher mit ins Hans-Kuony-Haus, boten aber auch Speis und Trank an. Vor allem der Arbeitskreis Narresome freute sich, dass interessierte Kinder zum Mittanzen und Schminken vorbeikamen. Für den Nachwuchs war insgesamt einiges geboten. Es gab sogar einen weiteren Zauberer, Mike Magic, der im Himmelreich sein Kinder-Publikum beeindruckte.
Unterschiedliche Angebote
Bei der Zorn Maschinenbau GmbH, deren Umzug von der Höllstraße ins Himmelreich noch nicht gänzlich vollzogen ist, war ab morgens viel los, wie Geschäftsführer Martin Zeiher berichtete: „Es ist das erste Mal, dass wir für die Bevölkerung unsere Türen öffnen.“ Vor allem das mobile Biathlon-Laserschießen sorgte für lange Schlangen. „Alle fünf Scheiben getroffen“, verkündete Gebhard Fritschi aus Orsingen stolz.
Zahlreiche Besucher machten einen Rundgang durchs Himmelreich, um dort möglichst viele teilnehmende Unternehmen zu sehen. Bei der Kammerer Medical Group habe man sechs Führungen mit jeweils 50 Leuten organisiert, erzählte Peggi Krell. Die ersten Gruppen seien gleich voll gewesen. Vor dem Gebäude hatten sieben weitere Betriebe ihre Stände aufgebaut, sodass auch hier einiges los war.

Positives Resümee
Überall standen Türen offen und ein Blick ins Innere lohnte sich. Die Werbeagentur Medienlove machte beispielsweise Fotos, bot eine Malstation für Kinder und informierte über ihre Arbeit. Josephine Auer sagte erfreut, es sei mehr los als erwartet. Andreas Meier (Meier Straßen- und Tiefbau) empfand das ähnlich. „Ich bin sehr zufrieden, wir haben viele Leute hier und die Jungs vom Narrenverein sind mit der Speisenzubereitung sehr beschäftigt.“

Wirtschaftsförderin Regina Schlecker zog ebenfalls ein positives Fazit. Ihr gefiel besonders, dass die ansässigen Unternehmen und die Verwaltung gemeinsam gehandelt hatten. „Unsere Unternehmen präsentieren sich und viele haben sich Partner mit ins Boot geholt – Musik, Zauberer, Vereine oder Geschäftspartner. Es ist ein gutes Miteinander und keine Konkurrenz spürbar“, fasste sie zusammen.