Was passiert eigentlich mit einem Kindergarten, wenn sich mehrere Erzieher mit dem Covid-19 Virus anstecken? Diese Frage stellt sich aktuell im Kinderhaus am Walzenberg in Allensbach. Wie Allensbachs Bürgermeister Stefan Friedrich auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigt, wurden vergangene Woche drei Erzieher positiv auf das Virus getestet, die alle aus unterschiedlichen Gruppen und Betreuungsräumen stammen.
Stefan Friedrich erklärt außerdem, dass alle Eltern am 18. November per Schreiben und Kita Info-App informiert worden seien. Nach aktuellem Stand sind bisher keine weiteren Fälle, weder bei Kindern noch bei Erziehern, aufgetreten.
In den folgenden drei Tagen wurden alle Eltern außerdem dazu angehalten, am Freitag, Montag und Dienstag tägliche Tests durchzuführen. In einem anonymen Brief wendeten sich zu Beginn der Woche besorgte Eltern an die Redaktion. Die Sorge liege darin, dass es zu wenig Informationen über die Lage gebe und welche Gruppen betroffen seien. Unbegründet, wie Friedrich sagt.
Die Eltern seien ausreichend informiert. Ihnen wurde auch mitgeteilt, wie sie weiter vorgehen sollen. So konnten sich Eltern im Kinderhaus Schnell- und Lolli-Tests abholen, um die Kinder zu Hause zu testen. Sind die Kinder negativ getestet, dürften sie normal am Kindergartenalltag teilnehmen, so Friedrich.
Dass die Kinder zu Hause getestet wurden, müssen die Eltern in einem Formular bestätigen. In der Mitteilung an die Eltern wurde außerdem darauf hingewiesen, dass es für die Erzieher ein kostenloses Angebot für PCR-Tests gebe. Zusätzlich seien alle Erzieher geimpft, genesen und testen sich täglich.
Aus dem Vorfall in der Grundschule gelernt
„Wir haben vor drei bis vier Wochen alles optimiert“, sagt der Bürgermeister und erklärt, dass man aus dem Corona-Ausbruch in der Grundschule der Gemeinde gelernt habe. Die Eltern würden jetzt bereits früher informiert, sobald ein bestätigter PCR-Fall vorliege. So sei man auch bei dem aktuellen Fall im Kinderhaus vorgegangen. Um rechtzeitig reagieren zu können, stehe das Rathaus täglich im Kontakt mit den Kinderhäusern.
Künftig sollen, wie auch schon in den Schulen, die sogenannten Pool-Test im Kindergarten eingeführt werden. Hierzu wurden die Elternbeiräte bereits informiert. Am Montag finde ein Termin mit den Kinderhaus-Leitungen statt. Hier stimmen Bürgermeister und besorgte Eltern überein: Die Pooltestungen seien ein wichtiges Mittel, um der aktuellen Lage Herr zu werden.
Auch bei der Personallage gibt Friedrich vorerst Entwarnung. Den Ausfall der drei fehlenden Mitarbeiter könne die Kommune aktuell gut stemmen. Unabhängig von Corona müsse eine Einrichtung damit auskommen, wenn Mitarbeiter krank werden. In der Mitteilung an die Eltern heißt es zusätzlich: „Nach den Maßgaben des Gesundheitsamts ist eine Schließung der Einrichtung derzeit nicht erforderlich und auf Basis der Corona-Verordnung auch nicht möglich.“