Passend zum großen 111-Jährigen boten die Allensbacher Alet-Abende in der voll besetzten Bodanrückhalle große und grandios komische Unterhaltung. Das Publikum ging sowohl bei den Text- als auch den Tanznummern begeistert mit.

Das Raumschiff Enterprise konnte den Klimawandel stoppen, nachdem das Team – im Bild von links – Michael Büche, Ulrich und ...
Das Raumschiff Enterprise konnte den Klimawandel stoppen, nachdem das Team – im Bild von links – Michael Büche, Ulrich und Marius Egenhofer und Thomas Drechsler – die Reichenau als Hauptverursacher ausgemacht hatte. Bild: Thomas Zoch | Bild: Zoch, Thomas

Mit Spock und Chekov unterwegs

Das Raumschiff Enterprise war in einer sehr witzigen Nummer auf der Mission Klimarettung. Denn in Allensbach schmilzt schon das leckere Eis der Konditorei Schuhmacher. Und der Mühlebach ist so warm, dass die Fische sterben.

Und ohne Fisch keine Fasnacht. Chekov (Marius Egenhofer) hatte bei seinen Erkundungen am Gnadensee ein sonderbares Volk mit riesigen roten Köpfen auf einer Insel entdeckt. Und Greta (Pascal Grägel) hatte eine riesige CO2-Wolke über der Reichenau als Hauptgrund für den Klimawandel ausgemacht.

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Reichenauer entlassen zu viele Körpergase

Die Ursache: 91 Prozent der Insulaner geben Gase ab wegen des hohen Rettichkonsums. Captain Kirk (Ulrich Egenhofer alias Präsident Ludwig) hatte die rettende Idee: Schlozi Blum von den Grundel busselt an der Fasnacht 90 Prozent aller Frauen auf der Insel ab und verteilt seinen Speichel. Also verabreichten ihm Chekov und Spock (Michael Büche) das Gegenmittel – und schon bald war die CO2-Wolke weg.

Lothar Bottlang wollte als Klimaretterin Greta alles verbieten – sogar Wurstsalat. Seine Bühnenpremiere gab dabei sein Sohn Felix.
Lothar Bottlang wollte als Klimaretterin Greta alles verbieten – sogar Wurstsalat. Seine Bühnenpremiere gab dabei sein Sohn Felix. | Bild: Zoch, Thomas

Lothar Bottlang als Greta

Als Klimaretterin Greta famos komisch war auch Lothar Bottlang. „Bliebet im Urlaub daheim – oder fahret ins schöne Langenrain.“ Auch alles andere wolle die Öhre-Göre verbieten – vom Wurstsalat mit Zwiebeln wegen der folgenden Gasentwicklung bis hin zum Thermomix, denn: „Zwei Thermomixe erzeugen doppelt so viel CO2 wie einer.“

Eine prima Premiere gab dabei Bottlangs Sohn Felix. Beide meinten, alles zu verbieten bringe nichts, ein Mann brauche ab und zu „einen Bollen Fleisch“. Aber vegetarisch sei auch kein Problem. „Da ess ich einfach bloß Nudle mit Soß‘.“

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Und was zählt, ist der FC Bayern

Chaotisch-komisch ging es zu im neuen alten Zuhause des Alet-Präsidenten Ludwig Egenhofer in der Hafnerstraße. Während seine Frau Constanze noch die Umzugskartons auspackte, hatte er wie immer nur den FC Bayern im Kopf. Und war mangels Hammer nicht in der Lage, das Hochzeitsbild an die Wand zu nageln.

Helfen sollte auf Youtube der Handwerkerkanal des Allensbacher Bauhof-Bernhard. Doch wie der echte Hammer-Experte redete Marius Egenhofer in einer köstlichen Parodie so schnell und undeutlich, dass der Präsident nichts kapierte. Ganz im Gegensatz zu seinen Enkelinnen Anna und Frida, die – Nuschel-Bernhard hin oder her – Youtube verstanden.

Der Bauhof-Bernhard (Marius Egenhofer hinten) sollte dem Präsident via YouTube erklären, wie man einen Hammer gebraucht. Doch der ...
Der Bauhof-Bernhard (Marius Egenhofer hinten) sollte dem Präsident via YouTube erklären, wie man einen Hammer gebraucht. Doch der Nuschler war kaum zu verstehen. Derweil schleppten Martin Motz (vorn) und Andreas Marggrander die schweren Umzugskartons ins Haus. Bild: Thomas Zoch | Bild: Zoch, Thomas

Allensbachs Seetorfeschtnotstand

In der Nachrichten-Parodie „Alet aktuell“ berichteten Marius Egenhofer und Thomas Streibert, dass Bürgermeister Stefan Friedrich wegen der Klimaprobleme nun auch den Seetorfeschtnotstand ausgerufen habe.

Das Frittierfett dürfe nicht mehr gewechselt werden, sondern müsse für alle drei Tage reichen. Und da der Bürgermeister meist schlecht erreichbar sei, biete das Tourismusbüro nun auch Übernachtungen in dessen verwaisten Büro an.

Christoph Vollmer besang eine kulinarische Welt- und Namensreise. Bild: Thomas Zoch
Christoph Vollmer besang eine kulinarische Welt- und Namensreise. Bild: Thomas Zoch | Bild: Zoch, Thomas

Wortspielreise mit Christoph Vollmer

Sänger Christoph Vollmer nahm das Publikum mit auf eine kulinarische Wortspielreise durch ferne Länder als Riga-Toni oder Peking-Andy.

Und dass Nachsitzen in der Schule sinnvoll genutzt werden kann, zeigten vier rhythmisch sehr begabte Jungs, die mit Händen, Fäusten und Stiften auf den Tischen und dann auch mit farbig leuchtenden Schlegel auf Trommeln für Jubelrufe im Publikum sorgten. Fröhlich gingen die Besucher zudem bei den Tanznummern mit.

Die Sunshine Kids sorgten für frischen Wind auf der Alet-Bühne. Bild: Thomas Zoch
Die Sunshine Kids sorgten für frischen Wind auf der Alet-Bühne. Bild: Thomas Zoch | Bild: Zoch, Thomas

Tanznummer sind ebenfalls Höhepunkte

Begeisterung lösten die tanzenden Schwarzwaldmädels aus. Ihre fantasie- und anspruchsvolle Choreografie brachte die Halle richtig in Schwung, die mitreißende Musik und die tollen Kostüme begeisterten die Leute im Saal.

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Die „Waldschwarzschön“-Damen würden jeder Narrenbühne gut tun, sie waren einer der Höhepunkte des Abends. Ähnliche Begeisterung lösten nur noch die Männer zum Abschluss aus, die mit ihren „gestählten, adonisähnlichen Körpern“ (so Ansager Streibert) als sportliche Nichtschwimmer auf dem Trockenen eine tolle Show boten.

Das Publikum spendete viel Applaus bei den Alet-Abenden.
Das Publikum spendete viel Applaus bei den Alet-Abenden. | Bild: Zoch, Thomas