Das 50-Jahr-Jubiläum des Narrenvereins Pfaffenmooser in der Reichenauer Waldsiedlung war ein gelungenes Fest.
Präsident Marc Schmidtz-Ströbele bilanzierte bereits vor dem großen Seenarrentreffen der Bodanrückzünfte (siehe extra Seite) einen „wunderschönen Jubiläumsabend“ in der mit 350 begeisterten Besuchern ausverkauften Pfaffenmooshalle.
„Wer von den Gründern hätte am 27. Mai 1970 gedacht, dass sich so ein agiler und toller Verein entwickelt“, fragte der Präsident. Der Erfolg des Jubiläums war zugleich der verdiente Lohn für den großen Aufwand, den der kleine Verein und seine vielen Helfer hatten.

Gute Beziehung zu den Grundel
Beim Jubelabend wurde mehrfach die gute Beziehung zum Reichenauer Narrenverein Grundel, der Patenzunft der Pfaffenmooser, betont. Und die Grundel-Elferräte trugen mit ihren Einlagen maßgeblich zum Erfolg bei. Ur-Pfaffenmooser Klaus Michel erklärte, dass durch die Narretei auch die Integration der Waldsiedler in die Inselgemeinde leichter gewesen sei.

Siedlung wird zum Oberzentrum
Überragend war die Gesangsnummer der Grundel über den Aufstieg der Siedlung zum Oberzentrum dank der plötzlich guten Verkehrsanbindung. Während die Schreber-Zwerge selbst ihren B 33-Tunnel buddelten, kauften Schweizer das Ka De Wa, das Kaufhaus der Waldsiedlung (Braun Möbelcenter), leer. Gastronom Karl Amann baute nun hier statt auf der Insel sein Hotel (aus dem Siedlerheim).

Eigenes Kloster für den Ortsteil
Pater Stephan genehmigte ein eigenes Kloster. Und die Gemeinde- und Pfaffi-Narrenrätin Britta Sauer-Böhm, die schon Chefin der Siedlung sei, wurde nun auch die der ganzen Gemeinde und führte unter anderem eine Buslinie im Minuntentakt ein. Doch am Ende war doch alles nur ein Märchen.

Marcus Günther hält Laudatio
Ebenso begeistert war das Publikum von der launigen Laudatio mit viel Sprachwitz des Grundel-Elfers Marcus Günther. Anfangs hätten die Waldsiedler Narren die Insulaner als Grundel-Narren foppen wollen. Doch wegen der Sprachbarriere hätten das die Reichenauer gar nicht kapiert: Wer dort Fische fange, heiße Fischer.
Anfangs seien die Pfaffenmooser im Kreiselkostüm zu Narrentreffen gegangen, doch noch heute seien sie am Kreiseln dank „altersgerechter Getränke“. Und die Eule sei ihr Symbol, weil deren Liebesleben im Februar bereits voll im Gange sei.
Günther lobte, dass es in der Siedlung viele junge Narrentalente gebe und überreichte als Geschenk lehrreiche Lektüre: Die Sprache der Reichenauer Fischer. „Da werden wir uns in Zukunft immer noch besser verstehen.“

Rückkehr eines großen Gesangstrios
Günther sorgte zudem zusammen mit den Elfern Matthias Graf und Jockel Frick als Gruppe 3/11tel mit ein paar Liedern für Stimmung. Eindrucksvoll war zudem die Rückkehr des Gesangstrios Klaus Michel, Werner Runge und Stefan Welschinger, die mit Waldsiedler Geschichten von 1970 bis 2000 ein fester Bestandteil der Pfaffenmooser Bühne waren.
Lieder von alten Höhepunkten
Sie sangen alte Höhepunkte wie etwa darüber, als Karl Wehrle erstmals Chef des Weinfests war und nach gelungener Premiere selbst von der Polizei, weil alkoholisiert, aus dem Verkehr gezogen wurde. Über das aktuelle Geschehen in der Siedlung und auf der Insel berichteten launig jüngere Pfaffi-Narren.
Hier sei alles zugeparkt mit Wohnmobilen, aber dafür gebe es jetzt ja einen großen Parkplatz bei der Inselschule. Der werde zwar bewirtschaftet, koste aber nichts, weil die Automaten fehlten.

Bürgermeister würdigt Engagement

Bürgermeister Wolfgang Zoll würdigte in seiner Ansprache das Engagement der Menschen in der Siedlung und der Gemeinde, um den Riesenaufwand eines solchen Festes zu stemmen.
„Was es insbesondere braucht, ist Zusammenhalt.“ Den gebe es in der Siedlung, aber auch mit den Grundel und in der Gemeinde. Als Gratulanten traten denn auch die Grundel-Oberen Berndt Wagner und Ralf Blum sowie Hans-Jürgen und Robin Penkert und Thomas Schreiner von Waldsiedler Vereinen auf.
Auch die Tanznummern begeisterten
Die Zuschauer gingen nicht nur bei den Textnummern, sondern auch bei den Tanzeinlagen begeistert mit. Die Garde der Dingelsdorfer Ala-Bock, das Grundele-Ballett von der Reichenau und das Waldsiedler Männerballett zeigten ganz tolle Nummern.