Ein tolles Narrenspektakel war der Fasnet-Johrmarkt in Freudental. Mehrere tausend närrische Besucher aus dem ganzen Landkreis sorgten im Dorfzentrum für dicht gedrängtes närrisches Treiben. Und die meisten hatten sichtlich Spaß an den diversen Attraktionen und Spielen. Zudem sorgten verschiedene Musikgruppen immer wieder spontan für zusätzliche gute Stimmung.

Die Organisatoren sind überglücklich: Es war eng, aber friedlich

Steffi Rothmund und Martin Hornstein vom Johrmarkt-Gremium, das die große närrische Sause organisiert hatte, äußerten sich sehr zufrieden. „Es war so, wie wir es uns erhofft haben“, sagte Martin Hornstein. „Und es ist friedlich, das ist wichtig.“ Steffi Rothmund sagte, es sei sehr schön, dass das Dorfzentrum so gestoßen voll war – wie vor vier Jahren, denn der Johrmarkt findet nur in Schaltjahren statt. Die Wettervorhersage sei ja nicht so gut gewesen. „Wir freuen uns. Die Stimmung ist toll.“

Sie gehören zu den Organisatoren und sorgen zusammen mit anderen für einen geregelten Ablauf (von links): Martin Hornstein, Steffi ...
Sie gehören zu den Organisatoren und sorgen zusammen mit anderen für einen geregelten Ablauf (von links): Martin Hornstein, Steffi Rothmund und Narenpolizist Marcel Becker. | Bild: Zoch, Thomas
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Besonderen Grund zur Freude hatte Nina Lickert. Die junge Frau aus Dettingen gewann beim Hammeltanz den Hauptpreis: einen lebendigen Hammel beziehungsweise einen Gutschein dafür, wahlweise auch zu Fleisch und Wurst verarbeitet. Sie habe zum ersten Mal bei diesem Spiel mitgemacht, wo die Leute hintereinander durch ein Holztor gehen müssen – bis ein Signal einen Gewinner anzeigt.

Der Hammeltanz gehört zu den lustigen Attraktionen. Viele Leute machen mit und gehen durch den Holztotbogen.
Der Hammeltanz gehört zu den lustigen Attraktionen. Viele Leute machen mit und gehen durch den Holztotbogen. | Bild: Zoch, Thomas

Was sie mit dem Hammel machen werde, wisse sie noch nicht. „Das überlege ich mir noch. Ich kenne einen Schäfer. Vielleicht rede ich mal mit dem.“ Auf dem Johrmarkt sei sie immer. „Ich liebe es. Das ist immer richtig schön hier.“ Die erste Gewinnerin beim Hammeltanz war Pia Penkert aus der Waldsiedlung – sie bekam ein Vesperbrett mit zwei Scheiben Schinkenspeck. Das fand sie super – wie den Johrmarkt insgesamt. „Dafür nehmen wir uns immer extra frei.“

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Eine tolle Attraktion, bei der es viel zu lachen gab, war auch der Billige Jakob. Berthold Litz und Hermann Schrof versteigerten allerlei Raritäten. So etwa ein „wunderschönes Hasenfell von einem deutschen Riesen“ im Schaffellformat. Oder hauchzarte rote Frauenunterwäsche in „Universalgröße, passt von 36 bis 48“, sagte Litz. Oder eine alte Parkuhr mit Münzeinwurf. „Die haben wir extra letzte Nacht in Konstanz abgeschraubt“, behauptete Schrof. Und Litz meinte: „Da ist viel Geld drin.“

Berthold Litz versteigert Raritäten – wie diese zarte rote Unterwäsche.
Berthold Litz versteigert Raritäten – wie diese zarte rote Unterwäsche. | Bild: Zoch, Thomas

Und viele Leute steigerten freudig mit. Thomas Schmidt aus Steißlingen ersteigerte für 60 Euro ein sehr altes kleines Akkordeon. Er und seine Frau seien an der Fasnacht als Drehorgel-Friedrich und Hut-Marie unterwegs und würden selbstgebastelte Hüte verkaufen zugunsten der Jugendarbeit in Steißlingen. Ein Akkordeon hätten sei schon, da komme das neue alte dazu.

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So etwa bei Eileen Jarde und Mila Meyle von der Liggeringer Fasnachtsmusik. Mila sagte, sie sei vor vier Jahren schon mal in der Weibermühle gewesen, aber wirklich schöner fühle sie sich nach der Behandlung mit Stroh und Konfetti nicht, sagte sie schmunzelnd Während Eileen meinte, sie sei „doch voll schöner“. Den Johrmarkt fanden sie „richtig genial“.

Die Hafenrundfahrt im Ruderboot auf dem Weiher war ebenfalls eine begehrte Attraktion. „Das war toll“, sagten Marius Egenhofer und Thomas Drechsler aus Allensbach, die mit ihren Kindern eine Runde unterwegs waren. Vor allem die Kinder seien happy. Wobei Marius Egenhofer scherzhaft anfügte: „Die Seekrankheit ist halt schlimm auf dem kleinen Weiher.“

Die Freudentaler zeigen einen enormen Ideenreichtum

Die Dorfbewohner zeigten ihren Ideenreichtum und boten lustige Spiele – so etwa die junge Frauengruppe Medusas die Bierrutsche, wo man einen Maßkrug auf einer Holzbahn schieben musste. Daran versuchte sich auch Barbara Götz aus Bankholzen. Den Johrmarkt finde sie immer super, weil man so viele verschiedene Sachen machen könne. „Ich bin in vier Jahren wieder da.“

Auch bei der Hafenrundfahrt auf dem Dorfweiher machen viele mit.
Auch bei der Hafenrundfahrt auf dem Dorfweiher machen viele mit. | Bild: Zoch, Thomas

Zudem gab es Verkaufsstände. Birgit Priller und Silvia Stifel boten wieder allerlei selbst gemachte Schönheitsprodukte an – so etwa Handschmeichler-Peeling, Freudentaler Badesalz mit Rosenblättern, die neben einem Hennenstall gewachsen seien, oder Liebestropfen. „Das läuft wie die Sau“, sagte Silvia Stifel vergnügt. Und es gab natürlich etliche Stände mit allerlei Essen und Getränke.

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Eine originelle Idee hatte Micha Stifel: den Badischen Döner. Das war Wurst- oder Käsesalat im Fladenbrötchen, was er mit Helfern des Fanfarenzugs Liggeringen anbot. „Jeder isst Wurstsalat, aber keiner will Messer und Gabel in die Hand nehmen“, so Micha Stifel. „Da hat sich ein Dönerbrötchen angeboten.“ Die Idee war so gut und der Andrang so groß, dass am frühen Nachmittag die Brötchen alle waren – und bald darauf auch die Salate.

Eine gute Idee als Essensangebot hat Micha Stifel (Mitte) mit dem Badischen Döner: Wurst- und Käsesalat im Fladenbrötchen findet ...
Eine gute Idee als Essensangebot hat Micha Stifel (Mitte) mit dem Badischen Döner: Wurst- und Käsesalat im Fladenbrötchen findet reißenden Absatz. | Bild: Zoch, Thomas