Die Bürgerinnen und Bürger in Allensbach sollen künftig ihren Verpackungsmüll in einer Gelben Tonne entsorgen können anstatt in Gelben Säcken. Das hat der Gemeinderat bei einer Enthaltung beschlossen. Allerdings wird dies frühestens zum 1. Januar 2025 möglich sein, sagten Bürgermeister Stefan Friedrich und Hauptamtsleiter Stefan Weiss, vielleicht auch erst ein oder zwei Jahre später.

„Bei den Systembetreibern ist das Interesse an der Gelben Tonne wegen der hohen Investitionen und des Behältermanagements in der Regel eher gering“, begründete dies Weiss. Die Gemeinde werde zwar – wie immer mehr Kommunen im Landkreis – die Umstellung in den Verhandlungen mit dem Systembetreiber fordern, doch dieser könne Widerspruch einlegen.

Und das könne dann bis vor das Verwaltungsgericht gehen. Weiss erklärte, dass im Landkreis zum 31. Dezember 2024 die Verträge mit dem Dualen System (DSD) auslaufen. Und Allensbach mache im nächsten Jahr bei der landkreisweiten neuen Ausschreibung der Entsorgung mit.

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Die Mitglieder des Gemeinderats stimmten weitgehend mit der Verwaltung überein, dass die Gelbe Tonne besser wäre, die Vorteile überwögen. Denn die Gelben Säcke würden öfter vom Wind weggeblasen, so Weiss, es gebe Tierverbiss, und sie seien selbst Müll. Da sei eine Umstellung schon im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaplans der Gemeinde geboten.

Nachteil sei, dass die Entsorger schlechter kontrollieren könnten, ob falsche Gegenstände in der Tonne sind, also nicht nur Kunststoff-, Metall- und Verbundverpackungen. Hinzu komme das Behältermanagement. Wenn eine Tonne defekt sei, müssten das die Bürger selbst dem Systembetreiber melden. Bürgermeister Friedrich sagte zudem, dass bei manchen Häusern vielleicht der Platz für die Tonne, die es in unterschiedlichen Größen gebe, fehle.

Fraktionen sind sich nicht ganz einig

Ludwig Egenhofer (CDU) entgegnete, dass die Säcke ebenfalls Platz benötigen und oft auf der Straße lägen. Die CDU fordert eine Umstellung so schnell wie möglich. Patrick Konopka (FDP) stimmt zu. Er denke nicht, dass mehr falscher Müll in der Tonne lande.

Doris Hellmuth (Bunte Liste) sagte, Fehlwürfe seien durchaus ein Problem. Aber die Tonne werde vermutlich einen Adressaufkleber tragen, während weggeblasene Säcke irgendwo liegen blieben. Die Bunte Liste sei angesichts des Platzproblems nicht einer Meinung. Karin Heiligmann (Freie Wähler) sagte, auch in ihrer Fraktion gebe es unterschiedliche Ansichten, aber man stimme aus hygienischen Gründen zu.

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Sonja Rombach-Volz (SPD) fragte, ob jeder Haushalt eine eigene Tonne brauche oder mehrere sich eine teilen könnten. Weiss sagte, dies entscheide letztlich das DSD unter Aspekten der Wirtschaftlichkeit. „Die wollen Geld verdienen.“ Den Bürger koste die Entsorgung des Verpackungsmülls jedenfalls weiterhin nichts.