Eine Wohnungssuche kann auch in der Gemeinde Allensbach mühsam sein. Doch nun gibt es ab dem Sommer immerhin 22 neue Wohnungen auf dem Markt. Interessenten können sich bereits jetzt dafür bewerben. Denn die Allensbacher Wohn- und Gewerbeförderung-GmbH (WGA) steht kurz davor, ihr erstes großes Projekt abzuschließen.

In der Kaltbrunner Straße 24, nah am Ortszentrum, ist seit April 2021 ein Ensemble von vier unterschiedlich großen Häusern errichtet worden. Dort gibt es auch noch Räume für Gewerbetreibende und die Polizei im Ort.

Das Gebäudeensemble an der Kaltbrunner Straße besteht aus vier unterschiedlich großen Häusern – im Bild Haus vier. Insgesamt gibt ...
Das Gebäudeensemble an der Kaltbrunner Straße besteht aus vier unterschiedlich großen Häusern – im Bild Haus vier. Insgesamt gibt es 22 Wohnungen und 800 Quadratmeter Gewerbefläche. | Bild: Zoch, Thomas

Bürgermeister Stefan Friedrich erklärt, die Fertigstellung des Projekts werde für die Gemeinde ein Höhepunkt des Jahres werden. „Wir wollen im Wohnungsbau und in der Förderung des Gewerbes aktiv werden.“ Deshalb habe man zusammen mit der Sparkasse Reichenau die WGA gegründet. Denn allein hätte die Gemeinde ein Projekt in dieser Größenordnung nicht stemmen können.

Und: „Ohne diesen Neubau hätten wir künftig keinen Polizeiposten mehr.“ Um sowohl Wohnungen, Gewerbe und Polizei unterbringen zu können, wurde das rund 3500 Quadratmeter große Grundstück nun deutlich dichter bebaut als früher. Dort gab es bisher ein lang gezogenes altes Gebäude, in dem das Technologiezentrum (TZA) untergebracht war, sowie Garagen und Parkplätze.

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Bis Juli 2023 soll alles fertig sein

„Die Fertigstellung haben wir im Juli anvisiert“, so der leitende Architekt Johannes Hartwich. Das hänge aber noch vom weiteren Winterwetter ab. Das Projekt der WGA bietet 22 Wohnungen in unterschiedlicher Größe. Die WGA-Geschäftsführer Matthias Speiermann (von der Sparkasse) und Stefan Weiss (Gemeinde) erklären, das Größenspektrum reiche von zwei bis fünf Zimmer, von knapp 70 bis 145 Quadratmeter.

Blick in eine der Dreizimmer-Wohnungen.
Blick in eine der Dreizimmer-Wohnungen. | Bild: Medienbureau/hfr

Zudem biete das größte Gebäude, das direkt an der Kaltbrunner Straße steht, im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss rund 800 Quadratmeter Gewerbefläche, wovon allein 300 für den neuen Polizeiposten vorgesehen seien. Zudem gibt es eine Tiefgarage. Es seien noch keine Wohnungen und erst ein Teil der Gewerbeflächen vergeben, so Speiermann und Weiss.

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Die Mietpreise müssten noch festgelegt werden. Wobei Weiss und Bürgermeister Stefan Friedrich erklären, die Preise orientierten sich am aktuellen Mietspiegel und seien je nach Lage der Wohnung gestaffelt. Eine Wohnung im obersten Stock mit Seeblick werde etwas teurer sein als eine im Erdgeschoss. Grundsätzlich sei es Ziel der WGA, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die GmbH müsse keine hohe Rendite machen.

Architekt Hartwich und Geschäftsführer Speiermann betonen den gehobenen Standard und die ökologische Bauweise der neuen Gebäude. Sie seien nach dem Energiestandard KfW40 gebaut. Zur Energieerzeugung gebe es eine Luft-Wärmepumpe, ein Blockheizkraftwerk sowie Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dächern.

Der leitende Architekt Johannes Hartwich (links) und WGA-Geschäftsführer Matthias  Speiermann sind zufrieden mit dem Projekt in der ...
Der leitende Architekt Johannes Hartwich (links) und WGA-Geschäftsführer Matthias Speiermann sind zufrieden mit dem Projekt in der Kaltbrunner Straße. | Bild: Zoch, Thomas

Alle Wohnungen seien über Aufzüge barrierefrei zugänglich. Und es gebe fünf behindertengerechte Wohnungen. Die vier Häuser gruppieren sich um einen begrünten Innenhof. „Wir sind terminlich gut im Rennen“, erklärt der Architekt. Auch der Kostenrahmen, der im Jahr 2020 angegeben wurde, könne eingehalten werden.

Geschäftsführer Speiermann beziffert die Investitionssumme mit knapp 15 Millionen Euro. Das sei schon eine beachtliche Summe, aber nicht unüblich für ein Grundstück dieser Größenordnung (3460 Quadratmeter) und die Wertigkeit des Ganzen.

In jeder Wohnung gibt es eine Einbauküche. In den fünf barrierefreien Wohnungen ist ein Teil davon auch mit Rollstuhl unterfahrbar.
In jeder Wohnung gibt es eine Einbauküche. In den fünf barrierefreien Wohnungen ist ein Teil davon auch mit Rollstuhl unterfahrbar. | Bild: Medienbureau/hfr

Hartwich fügt an, dass in dieser Summe die komplette Ausstattung inklusive sei. Dass trotz gestiegener Preise in den vergangenen Jahren der Kostenrahmen eingehalten werden könne, liege daran, dass man die Arbeiten rechtzeitig und richtig ausgeschrieben habe, so Hartwich: „Wir wussten schon, als der Bagger kam, wer die Malerarbeiten machen wird.“

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