Beate Wunsch-Hermann kann es kaum fassen. Was da am Dienstag, 1. März, an Spenden für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zusammen gekommen ist, überwältigt die Allensbacherin. Niemals hätte sie mit eine so großen Hilfsbereitschaft auf einen Ausruf des gemeinnützigen Vereins „Hilfe für Menschen in der Ukraine“ gerechnet.
Der Narrenpräsident von der Allensbacher Alet, Ludwig Egenhofer, hat sich ebenfalls an der Aktion beteiligt. Als er vom Krieg in der Ukraine erfährt, habe er sofort bei Familie Krieger aus Mühlingen nachgefragt – Viktor Krieger leitet den Verein. Dieser erzählt ihm, dass er am Mittwoch, 2. März, Hilfsgüter über Ungarn in die Ukraine bringen wolle.

Ludwig Egenhofer sorgte dann dafür, dass sich die Aktion wie ein Lauffeuer in Allensbach verbreitete. „Vier Stunden später war das ganze Wohnzimmer voll“, sagt Egenhofer im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Da die Aktion spontan gewesen sei, habe man sämtliche Sachspenden zu Beate Wunsch gebracht. Ihr Mann habe sich bereit erklärt, mit Viktor Krieger am Mittwochmorgen den Lastwagen zu beladen. Nach ungefähr vier Stunden muss Beate Wunsch die Aktion sogar stoppen, da sie keinen Platz mehr fand.
„Das war mir fast klar, dass so viele Menschen helfen werden“, meint dagegen der Narrenpräsident aus Allensbach. Er ist überzeugt, dass die Gesellschaft in derartigen Krisen funktioniert. Was ihn ebenfalls beeindruckt: Es kam einiges an Geld zusammen. Und klar, als Allensbacher ist Ludwig Egenhofer stolz, dass die Dorfgemeinschaft und die Vereinsgemeinschaft im Dorf noch so gut funktionieren.

Wenn Viktor Krieger wieder aus der Ukraine zurückkommt, wollen der Allensbacher Narrenpräsident und der Vereinsvorsitzende weitere Aktionen starten. Dann kann sich Viktor Krieger auch die Erfahrung aus der Reise zunutze machen.
Der Allensbacher Fußballverein hat sich ebenfalls an der Aktion beteiligt. Mitglied Sammy Schirnhofer berichtet, dass der Sportverein von einem Sponsor Erste-Hilfe-Pakete bekommen habe, um sie an die Spieler und Trainer zu verteilen. Als er von der Aktion in Allensbach erfährt, habe er die Jugendleitung des Vereins kontaktiert.
Ergebnis: 30 Pakete gehen in die Ukraine, da sie dort dringender benötigt werden. Er sagt es sei super, dass der Aufruf in Allensbach so gut angekommen ist und denkt, dass es bei den kommenden Aktionen genauso laufen wird.
Auch der Narrenverein Kappelhexen hat am Rosenmontag in Allensbach eine Spendenaktion gestartet und dabei 1111 Euro gesammelt. Das Geld haben sie nun an die Johanniter Auslandshilfe überwiesen.