Wie einige Gemeinderäte schon vor der Entscheidung für den Standort bei der Bodanrückhalle geahnt hatten, regt sich gegen den geplanten Bau des neuen Kinderhauses nun Widerstand von Anwohnern. Das Ehepaar, dessen Wohnhaus in der Schulstraße und dem Bauprojekt am nächsten steht, hat im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung in einer ausführlichen Stellungnahme erklärt, die Planung sei für sie in dieser Form „schlicht nicht hinnehmbar“.

Gemeinderat nimmt Kritik nicht auf

Wie der Planer Ekkehard Böhler im Gemeinderat weiter sagte, wolle man dennoch an der Planung festhalten. Es habe im Vorfeld eine ausführliche Prüfung des Standorts gegeben – inklusive eines Schallschutzgutachtens. Was die Platzierung des länglichen Baus parallel zum Nachbarhaus betreffe, so habe sich dies im Rahmen des Architektenwettbewerbs ergeben. „Es wird ein Lärmbarriere geschaffen“, meinte Böhler, weil der Außenbereich von der Wohnbebauung abgewandt sein soll. Dieser städtebauliche Ansatz sei in seiner Gesamtheit die beste Lösung. So sehen das auch Bürgermeister Stefan Friedrich und der Gemeinderat. Die Anregungen der Anwohner wurden einstimmig zurückgewiesen.

Gebäude mit einer Länge von fast 50 Metern

Diese erklärten, sie hätten nichts gegen ein Kinderhaus, aber wollten sich gegen einen „Monsterbau“ mit fast 50 Metern Länge in nur 16 Metern Entfernung zu ihrem Haus wehren. Dies wirke für sie „total erschlagend“ und bedeute den „Verlust des Blicks in die Natur“. Sie fordern, dass das Kinderhaus in Richtung Norden verschoben und um 180 Grad gedreht wird, so dass es vertikal zu ihrem Haus stehen würde, berichtete Böhler. Sie würden auch den dadurch bedingten geringeren Schallschutz hinnehmen.

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Außerdem forderten sie ein Stangengerüst, was die Gemeinde ebenfalls ablehnte. Auf Nachfrage von Patrick Konopka (FDP), warum man kein Gerüst aufstellen wolle, meinte der Bürgermeister, dass es dadurch zu keiner anderen Auffassung kommen werde. Er erklärte zudem, dass im Rahmen der Offenlage der Pläne sich jeder noch einmal äußern könne. Von Behörden waren in der ersten Runde kaum Anregungen gekommen, weitere Privatleute hatten sich nicht gemeldet.