Der Bodensee, wie er sinkt und lacht! Zwar fallen die Wasserpegel weiter, doch für Besucher, die am Wochenende vom 5. bis 7. August von Allensbach zum Wein- und Fischerfest auf die Reichenau wollen, gibt es einen Grund zur Freude. „Unser Pendelverkehr mit den MS Alet und MS Gnadensee kann stattfinden“, sagt Birgitta Baumann vom gleichnamigen Schifffahrtsbetrieb.
Wegen des Niedrigwassers war tagelang unklar gewesen, ob die Untersee-Tiefe dafür ausreicht. Am Dienstagmittag, 2. August, stand der Pegel Konstanz bei 3,22 Meter. Am Pegel Radolfzell wurden 2,65 Meter gemessen. Zahlen, bei denen es eng wird für die Schiffe des Familienunternehmens.
Die Schiffe können verkehren
Aber noch sind Überfahrten möglich. „Wir können in Allensbach allerdings nur am äußeren Steg anlegen“, so Birgitta Baumann, deren Mann Roland Inhaber des Betriebs ist. Weil der Weg für Passagiere beim Ein- und Ausstieg deshalb länger ist und weil die beiden Schiffe nicht mehr parallel manövrieren und gleichzeitig abgefertigt werden können, dürfte alles etwas länger dauern als üblich. „Außerdem können wir keine Räder mitnehmen und die Schiffe nur zu etwa drei Vierteln auslasten“, betont Baumann.
Normalerweise passen auf die Alet 100 und auf die Gnadensee 50 Passagiere. Doch damit wäre der Tiefgang momentan zu groß. Um die Besucherströme besser kalkulieren zu können, verkauft der Betrieb am Festwochenende ausschließlich Tickets für die Hin- und Rückfahrt. Sie kosten 8 Euro. Heißt: Nur wer auf die Reichenau übergesetzt wurde, darf auch mit zurück.
Das sind die Alternativen
Dabei rät Baumann den Feierlustigen, nicht aufs letzte Schiff zu setzen, sondern eine frühere Rückfahrt zu nehmen. Und sie empfiehlt, auch Alternativen zu nutzen. Die Bodensee-Schiffsbetriebe bieten laut Sprecher Christopher Pape ein Weinfest-Shuttle an: von Radolfzell über Iznang zum Yachthafen Reichenau. Für die Konstanzer gibt es einen Sonderbus zwischen Hauptbahnhof und Museum Reichenau, den die Reichenauer Vereine gechartert haben.
Mit dem Seehas sowie Umstieg in die Buslinie 204 am Bahnhof Reichenau kommt man ebenfalls autofrei auf die Insel. Und natürlich mit dem Fahrrad. Allerdings dürfte sich in diesem Fall der Rückweg im Dunkeln für fleißige Weinverkoster und allen, die ihnen begegnen, zu gefährlich gestalten.