Waaaaasser, Waaaaasser!!! Der Ausruf, den man bisher vor allem von Wüstenwanderern mit suboptimaler Getränkevorratsplanung kannte, ertönt nun auch an den Gestaden des Bodensees. Denn der Wasserspiegel sinkt und sinkt.
Na gut, sagen die Leute, die sich von keinem klimatischen Ereignis aus der Ruhe bringen, geschweige denn aus dem gut heruntergekühlten Innenraum ihres 265 PS starken Straßen-Schlachtschiffs herauslocken lassen, so etwas gab es schon früher. Was also soll die Panikmache?
Doch welcher Moment ist der richtige, um aus der Fassung zu geraten? Wann wird es wirklich ernst mit dem Wassermangel im Bodensee? Nach Berechnungen der Forscher sollte das Binnengewässer ja eigentlich erst in 20.000 Jahren austrocknen.
Deshalb ist bisher auch keiner von uns davon ausgegangen, es persönlich miterleben zu müssen. Hier sind zehn Anzeichen dafür, dass es vielleicht doch noch so weit kommen könnte:
1. Die Stadtwerke Konstanz schrauben Räder an ihr Fährschiff mit dem größten Tiefgang – die Tabor.
2. Die Schauspieler auf der Seebühne Bregenz müssen sich zu ihren Auftritten abseilen.
3. In Stuttgart wird das Wasser rationiert. Bewohner der Landeshauptstadt dürfen keine Blumen mehr gießen und nur noch nach jedem dritten Toilettengang spülen.
4. Engagierte Jugendliche ketten sich am Pegel Konstanz fest.
5. Die Umrundung des Bodensees per Rad ist bequem in zweieinhalb Stunden zu schaffen.
6. Das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen öffnet nach der zwischenzeitlichen Schließung wieder – als Klettergarten.
7. Stand-up-Paddeln hat als Trendsportart ausgedient. Das neue heiße Ding: Stand-still-Paddeln.
8. Gemeinderäte diskutieren darüber, ob Urlauber statt der Kurtaxe künftig lieber eine Wasserabgabe leisten sollen. Im Gespräch ist ein Liter stilles Wasser pro Tag, bevorzugt aus nicht regionalen Quellen.
9. Die Riesenwelse im Untersee spannen Sonnenschirme auf.
10. Wasserburg wird umbenannt in Schlammfestung.