Im April titelte die „Bild“-Zeitung noch „Deutschlands bekanntester See trocknet aus“, am Bodensee herrschte Niedrigwasser. Der niedrigste Pegelstand wurde laut bodenseee.net in diesem Jahr am 7. April um 15 Uhr gemessen. Damals lag er bei 2,71 Metern.
Davon kann aktuell nicht mehr die Rede sein. Denn der Juli spülte reichlich Regenwasser in den Bodensee. Am 6. August lag der Bodenseepegel bei 4,02 Metern, also fast anderthalb Meter über dem Tiefstwert im April. Wo im Frühjahr lange Steinstrände zu Spaziergängen einluden und Stege im Trockenen lagen, schwappt jetzt wieder Wasser an das Ufer.
Am Campingplatz Schachenhorn bei Ludwigshafen hatte sich im April durch das Niedrigwasser ein großer Sandstrand gebildet, der in Matsch überging, bis schließlich die Wassergrenze erreicht war.

Anders sieht das heute aus. Der Strand hat sich sichtlich verkleinert. Das Wasser reicht wieder bis zum Ende des Geländers, das das nebenanliegende Naturschutzgebiet abgrenzt.

Auch ein Blick in die andere Richtung macht den Unterschied deutlich. Im April sieht man am Seeufer Matsch, so weit das Auge reicht.
Im August lädt der Bodensee an dieser Stelle wieder zum Baden ein, was auch schon einige Camping-Gäste wahrnehmen.

Doch auch wenn der Bodenseepegel in den vergangenen Wochen wieder gestiegen ist, noch liegt der Pegel neun Zentimeter unter dem Mittelwert von 411 Zentimetern – und die Tendenz ist fallend.
Soll heißen, dass der Pegel in den nächsten Tagen wieder sinken wird. Regen ist vorerst nicht erneut in Sicht. Der Unterschied zum Frühjahr ist dennoch deutlich. So auch sichtbar am Hafen in Ludwigshafen.
Im Frühjahr steht der erste Pfeiler des Steges komplett im Trockenen, im August steht das Wasser wieder deutlich höher. Boote zieren die Liegeplätze.

Doch nicht nur der Wasserpegel hat sich im Laufe der vergangenen Wochen und Monate verändert. Man sieht auch, dass wieder mehr Leben am und auf dem Bodensee einkehrt.
Im August ist der Hafen voll mit Booten, auf der Uferpromenade und in den Cafés tummeln sich die Menschen.

Auch am Hafen in Bodman sind Veränderungen deutlich sichtbar.
Wo im April noch Leere herrscht, sieht es im August nach Leben aus.
Das zeigt auch folgende Bild-Kombination. Nur wenige Boote liegen im April im Hafen. Das Bootshaus wartet noch auf die zahlreichen Sommergäste.
Im August haben einige Bootsbesitzer ihre Kähne in Bodman vor Anker, im Bootshaus herrscht reges Treiben.