Genau in der Mitte zwischen den einst eigenständigen Gemeinden Bodman und Ludwigshafen trafen sich bis Ende der 1970er-Jahre am Seeufer die Fußballspieler. Wo heute das Naturschutzgebiet „Im Hangen“ ausgewiesen ist, rollten damals die Bälle auf drei Spielfeldern. Das mittlere ragte längs vom Seeufer weg, die beiden anderen lagen mit den langen Seiten parallel zum Wasser.

Keine Spur mehr von den Sportplätzen. So sieht das Naturschutzgebiet „Im Hangen“ heute aus.
Keine Spur mehr von den Sportplätzen. So sieht das Naturschutzgebiet „Im Hangen“ heute aus. | Bild: Gerhard Plessing

Einer der Plätze habe dem SV Ludwigshafen gehört, die anderen beiden dem TSV Bodman, erzählt Gemeinderat Kurt Schmidt. Der Ludwigshafener Platz seit etwa 1948 gebaut worden, der erste Platz des TSV um 1950. Die Vereine pflegten alles in Eigenregie.

Die unmittelbare Nähe zum Wasser sorgte im Sommer regelmäßig für Überflutungen auf den Plätzen, erinnert sich Schmidt. In einem Sommer habe ein Boot in einem Tor getrieben. Der SÜDKURIER berichtete zum Beispiel am 20. Juni 1979 über Hochwasser und stellte einem Text ein Foto bei, das ein Tor der Plätze im Hangen im Wasser zeigte. „Die Unbespielbarkeit dieses Trainingsplatzes bei Bodman braucht von keinem Schiedsrichter geprüft zu werden. Der Bodensee hat eindeutig Besitz von dem Platz ergriffen“, lautete die Bildunterschrift.

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Wenn kein Hochwasser war und Punktspiele im Hangen stattfanden, nutzen so manche Spieler die Schilftaktik, erzählt Schmidt: „Wenn die Mannschaft zum Schluss in Bedrängnis war, landete der Ball im Schilf.“ Dann musste dieser erst wieder gesucht werden. Damals habe es nur ein oder zwei Bälle gegeben, also lange nicht so viele wie heute.

Die Spieler und Zuschauer liefen oder radelten zu den Plätzen. Wenn es kalt und nass war, konnte es schon mal vorkommen, dass die Fußballer mit gefrorenen Klamotten im Ort ankamen, erzählt der 77-Jährige. Er selbst habe bis 1978 aktiv gespielt. Auch Detlef Weiske, Jugendleiter des FC Bodman-Ludwigshafen, erinnert sich noch an die Plätze am Ufer. „Nach dem Training sind alle ins Wasser gesprungen.“

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Mit dem Ende der 70er kam auch langsam das Ende der Sportplätze im Hangen. „Sie waren bis etwa 1980 dort“, sagt Schmidt. In Bodman sei bereits 1972 das heutige Clubhaus gebaut worden. Es sei dabei immer das Ziel gewesen, dass sich auch irgendwann der Sportplatz dort befinden würde. Dieser entstand dann 1980 und löste die TSV-Plätze im Hangen ab. „Die Vereine haben die Tore abgebaut“, erinnert sich Schmidt.

Das Gebiet dort wurde etwa um 1982 zum Naturschutzgebiet. Der 77-Jährige hatte damals seine erster Amtszeit als Gemeinderat. „Es war mir wichtig, dass es ein Naturschutzgebiet und kein Landschaftsschutzgebiet wird“, erklärt er. Denn so sei es gesetzlich besser geschützt.

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