Ostersonntag im Naturschutzgebiet Ried: Wer hier mit vielen Menschen rechnete, täuschte sich. Am frühen Nachmittag waren trotz des wunderbaren Wetters nur sehr wenige Personen auf dem Uferweg unterwegs.
Die meisten allein oder zu zweit mit dem Fahrrad, so wie Jasmin Randt und ihr Partner. Sie fuhren hier zum ersten Mal entlang. Als Naturmenschen fänden sie den Weg wunderbar und die Sperrung der Uferpromenaden nicht so tragisch. Diese hatte die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen vorsorglich eingezäunt, damit es während der Feiertage zu unnötigen Menschenansammlungen kommt.
Dennoch zieht das Bodmaner Seeufer Besucher aus der ganzen Region an. Doch diese halten sich an die Abstandsregeln. Viele blieben ganz daheim. Auch Sonja Frick und Bernd Litterst genossen die Ruhe am See. Sie waren von Überlingen her geradelt und begrüßten die Schließung der Promenaden aus Sicherheitsgründen.

Dennis Hofmann aus Gottmadingen machte mit Frau und Baby einen gemütlichen Spaziergang. Sie hätten in Bodman problemlos einen Parkplatz gefunden, erzählte der Familienvater. Ein älteres Paar aus Singen hatte ebenfalls in Bodman geparkt und sich ganz bewusst für die Idylle des Uferwegs entschieden. Dass die Uferpromenaden von der Gemeinde abgesperrt wurde, war für beide eine Überraschung.

Auch mitten in Bodman waren die Straßen fast menschenleer. Ein paar Autos mit fremden Kennzeichen standen vor der Absperrung am Sportplatz, im Ort selbst gab es überall freie Parkplätze. Auf der anderen Seeseite in Ludwigshafen ein ähnliches Bild: freie Parkplätze, kaum Menschen auf der Straße.
Der beliebte Blütenweg mit Blick über den See war nahezu unbelebt. Dieser Eindruck wurde von Andreas Eppler vom Gemeindevollzugsdienst in Bodman-Ludwigshafen, bestätigt. „Heute war es viel ruhiger als sonst. Nur drei Leute wurden hinter der Absperrung angetroffen“, erzählte er.

Am Zollhaus habe er Fahrzeuge mit schwäbischen Kennzeichen gesehen, aber insgesamt seien wenig Autos unterwegs. „Mit den vorgenommenen Maßnahmen haben wir das Ziel unseres Bürgermeisters erreicht“, erklärte er. „90 Prozent sehen es ein, aber ein kleiner Prozentsatz diskutiert und beleidigt“, fasst Eppler zusammen.
Dabei seien es eher Leute ab 50 Jahre aufwärts, die den Sinn der Sperrungen nicht einsehen würden. Das Hauptproblem sei, wenn jemand aktiv eine Absperrung umstelle.