Der Ablauf des Hafenfests in Ludwigshafen ist immer ähnlich und gerade diese Beständigkeit macht wohl seine Beliebtheit aus. Denn das zweitägige Fest punktete auch in diesem Jahr mit seinen Angeboten: Ab der offiziellen Eröffnung am Samstag um 17 Uhr mit sechs Kanonenschüssen und dem Fassanstich durch Bürgermeister Christoph Stolz kamen stetig mehr Besucher auf das Festgelände in der Sernatingenstraße, am Zollhaus und im Schlösslepark.

Zuvor war es in der Nachmittagshitze eher gemütlich zugegangen, was die Begeisterung der Besucher und die Stimmung bei den Standbetreibern aber keineswegs beeinträchtigte. Die Bewirtung durch die ortsansässigen Vereine (Angelsport, Fußball, Musik, Tennis, Yachtclub, Narrenzunft Seehasen) fand wie immer in der Sernatingenstraße statt. Der Turnverein versorgte wie gewohnt die Besucher am Zollhaus mit Speisen und Getränken.

Beim Hafenmarkt präsentierten regionale Anbieter ihre Waren und im Schlösslepark bot der Flohmarkt manch besondere Schätzchen von Kuhglocken, Heiligenbildern und Küchenutensilien über Felle, Jagdtrophäen, Schallplatten und Spielzeug bis zu Schmuck und Bekleidung. Auf der Weber-Bühne spielte erst die Brass-Band, später kamen die Elstars aus Bodman zum Einsatz und im Zollhaus fand ab 23 Uhr noch eine After-Hafenfest-Party statt.
Besonders war auch ein Besuch aus der Partnerstadt
Bei genauerem Hinsehen gab es am Rande kleine Ereignisse, die das Hafenfest zumindest für die Beteiligten ganz besonders machten. So hatte sich beispielsweise eine Gruppe junger Frauen zum Junggesellinnenabschied der Braut aus Heuberg für einen Überraschungs-Ausflug nach Ludwigshafen entschieden.
Zu Besuch war auch der 77-jährige Gotthard Deuse, Altbürgermeister der Partnerstadt Mügeln. Er komme seit 34 Jahren her, diesmal habe die Fahrt statt fünf bis sechs Stunden allerdings wegen einiger Unfälle zehn Stunden gedauert, erzählte er. Das gute Wetter hätten seine Frau und er sowie der ehemalige Wehrleiter der Feuerwehr Niedergoseln und dessen Frau aus Sachsen mitgebracht, ulkte er. Er freute sich darauf, mit dem früheren Bürgermeister Matthias Weckbach auf die vor 25 Jahren unterschriebene Freundschaftsvereinbarung zwischen Bodman-Ludwigshafen und Mügeln anzustoßen.
Stellvertretend für das große ehrenamtliche Engagement der Vereine sei die Arbeit von Claudia Brackmeyer und 14 Helfern des FC Bodman-Ludwigshafen genannt: Bei ihr zuhause wurden am Morgen auf der Terrasse 100 Kilogramm von Bernhorst Koch gekochte Kartoffeln zu leckerem Kartoffelsalat verarbeitet.
Insgesamt war das Fest für die Beteiligten ein großer Erfolg: Sandra Domogalla, Leiterin Kultur, Tourismus und Marketing der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen, war sehr zufrieden mit dem Verlauf des Hafenfestes. „Toll, voll und vor allem friedlich“, lautete ihr Fazit.
Das war am Sonntag geboten
Das lag auch an den Programmpunkten des Sonntags: Der ökumenische Gottesdienst wurde wieder sehr gut angenommen. Auch der Kinderflohmarkt mit gebrauchten Artikeln einheimischer Kinder war gut besucht. Die Segeljugend bot Kindern und Jugendlichen ein Schnuppersegeln an. Und wer lieber an Land blieb, kam bei Manne Schneiders alten und neu entdeckten Gartenfestspielen auf seine Kosten. Seine selbstgebauten Spiele, von denen manche schon im Mittelalter gespielt wurden, waren vor allem am zweiten Tag sehr begehrt.

Ein Zuschauermagnet war – auch das hatte Tradition – die Vorführung des Turnvereins Ludwigshafen und besonders der Auftritt des Showteams Blues Brothers, das Teile seiner Weltmeisterschafts-Darbietung präsentierte. Es gab auch wieder Musik: Am Vormittag spielte die Band Hoimatsound und bis zum Nachmittag sorgte die Gruppe Seerausch für gute Stimmung.