Entsteht in Bodman-Ludwigshafen bald ein weiteres Hotel – und das mitten im Gewerbegebiet? Entsprechende Pläne waren jüngst im Bauausschuss Thema. Laut den Sitzungsunterlagen plant der Bauherr, in der Straße Im Ried 20 ein Hotel mit 63 Zimmern sowie ein 89 Quadratmeter großes Restaurant und eine Tiefgarage mit 25 Stellplätzen zu errichten. Es liegt bereits ein Bauvorbescheid vor.

Laut Bürgermeister Christoph Stolz bewegen sich die Pläne innerhalb der Vorgaben des aktuellen Bebauungsplans. Eine Zustimmung des Bauausschusses zu den Plänen war eigentlich nicht notwendig. Allerdings sorgt die geplante Zahl der Parkplätze sowohl bei der Gemeinde als auch bei einigen Ausschussmitgliedern für Bauchschmerzen, weshalb die Gemeinde sich hier noch Korrekturen erhofft.

Baupläne halten sich an Bebauungsplan

Der Bauvorbescheid besagt, dass das Gebäude dreigeschossig sein und eine Grundflächenzahl von 0,6 haben wird. Das bedeutet, dass 60 Prozent der Grundstücksfläche bebaut werden dürften. Das Hotel soll demnach 38,4 Meter lang und 24,69 Meter breit sein.

„Die Stellplatzzahl funktioniert deshalb so nicht. Es besteht die Gefahr, dass das Gewerbebiet zugeparkt wird“, sagt Stefan Burger, von ...
„Die Stellplatzzahl funktioniert deshalb so nicht. Es besteht die Gefahr, dass das Gewerbebiet zugeparkt wird“, sagt Stefan Burger, von der Baurecht und Grundstücksverkehr. | Bild: Löffler, Ramona

Wie aus den Unterlagen hervorgeht, ist die Frage der Stellplätze zwar kein bauplanungsrechtliches Thema. Denn nach den Richtlinien ist für zwei bis sechs Hotelzimmer und für sechs bis zwölf Quadratmeter je ein Stellplatz erforderlich. Im vorliegenden Bauvorhaben werden aber die Mindestzahlen angesetzt, womit die Verwaltung nicht zufrieden ist.

Parkplatzzahl sorgt für „Bauchschmerzen“

Grundsätzlich steht die Verwaltung dem Hotelbau positiv gegenüber, schließlich werde dafür eine bislang kaum genutzte Fläche genutzt. „Wir freuen uns aber grundsätzlich immer über solche Pläne, weil sie auch eine wirtschaftliche Stärkung der Gemeinde bedeuten. Aber ich habe Bauchschmerzen wegen der Zahl der Parkplätze“, erklärte Bürgermeister Stolz in der Sitzung.

„Wir freuen uns aber grundsätzlich immer über solche Pläne. Aber ich habe Bauchschmerzen wegen der Zahl der Parkplätze“, sagt ...
„Wir freuen uns aber grundsätzlich immer über solche Pläne. Aber ich habe Bauchschmerzen wegen der Zahl der Parkplätze“, sagt Bürgermeister Christoph Stolz. | Bild: Löffler, Ramona

So sei ein Stellplatz pro sechs Hotelzimmer nach Ansicht der Gemeindeverwaltung im Zentrum einer Großstadt mit entsprechender Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwar genügend. In der hier vorliegenden Lage in Bodman erscheine die Zahl der Stellplätze aber zu gering.

Aus diesem Grund hatte die Verwaltung, wie aus den Unterlagen hervorgeht, bereits in der Vergangenheit bei Abstimmungsgesprächen mit dem Bauherrn auf einen höheren Bedarf hingewiesen. Ebenso erscheinen acht Stellplätze für 90 Quadratmeter Gaststätte zu wenig, um Gästen und Personal das Parken zu ermöglichen. Das gelte selbst wenn Essensgäste im Hotel wohnen, erklärte die Verwaltung weiter.

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Gewerbegebiet droht zugeparkt zu werden

Zudem sei nicht zu erwarten, dass sämtliche Hotel- und Restaurantgäste bereit sind, am Auffangparkplatz am Ortseingang zu parken und dann zum Hotel zu laufen. Stefan Burger von der Abteilung für Baurecht und Grundstücksverkehr, der die Pläne dem Gremium präsentierte, sagte dort: „Die Stellplatzzahl funktioniert deshalb so nicht.“ Es bestehe die Gefahr, dass das Gewerbegebiet zugeparkt wird.

Einige Ausschussmitglieder sorgten sich zudem, im Gewerbegebiet könnte die Lautstärke Gäste möglicherweise stören. Laut Stolz sei dies seiner Erfahrung nach aus Gesprächen mit Kollegen in anderen Gemeinden aber kein Problem.

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Am Ende nahm der Ausschuss die Pläne dennoch überwiegend mit Wohlwollen zur Kenntnis. Zudem stimmte die Mehrheit für den Vorschlag der Gemeinde, einen Hinweis an das Baurechtsamt Stockach hinsichtlich der Parkplatzzahl zu geben. Dieses solle die größtmögliche vorgeschriebene Zahl an Parkplätzen einfordern.