Kleiner Platz, hitzige Debatte: Die Hundesport-Gruppe des TSV Bodman möchte auf einer rund 40 Quadratmeter großen Randfläche zwischen Fußballplatz und dem Weg ins Naturschutzgebiet heimisch werden, um dort trainieren zu können. Die Fläche gehört der Gemeinde und dementsprechend landete das Thema im Gemeinderat. Dort kamen jedoch allerlei Sorgen auf, die in eine längere Diskussion mündeten. Die Wiese ist bis auf einen Baum leer, weiter hinten steht nur die Skateranlage.
Holger Wirtz, der stellvertretende Vorsitzende des TSV Bodman, und Stephanie Feyerabend von der Hundesport-Gruppe erklärten ihre Idee. Auf der Fläche wären ein paar feste Geräte geplant, außerdem mobile Dinge in einer Hütte. Sie betonten, es solle kein öffentlicher Hundeplatz werden, sondern innerhalb eines Zauns rein für die Hundesportgruppe sein. Zudem wäre nur Training, wenn auf dem Fußballplatz nichts los sei, da die Hunde sonst lieber dort mitlaufen würden.

Die Finanzierung solle über Spenden oder vielleicht auch Werbeflächen gestemmt werden. „Wir könnten im Ferienprogramm auch etwas anbieten“, so Wirtz. Stephanie Feyerabend beschrieb, beim Training werde die Mensch-Hund-Beziehung gestärkt: „Wir wären froh, wenn wir die Fläche bekommen.“
Die angedachte Fläche gehört der Gemeinde
Bürgermeister Christoph Stolz war offen für die Pläne: „Ich habe es mir vor Ort angeschaut und kann es mir vorstellen.“ Die Gemeinde könnte die Fläche zur Verfügung stellen, die Gruppe müsste allerdings ohne finanzielle Unterstützung auskommen. Aktuell brauche die Gemeinde die Wiese nicht selbst.
Bereits in der Sitzungsvorlage war geschildert, was aus Sicht der Verwaltung zu beachten oder tun wäre. So müsste ausgeschlossen werden, dass durch die geplante Nutzung eine negative Auswirkung auf die umliegenden Freizeiträume entstehe. Der Verein wäre auch in die Verantwortung zu nehmen, dass beispielsweise das Gelände auf oder um den Fußballplatz herum nicht als Hundetoilette genutzt wird und dass die im naheliegenden Naturschutzgebiet lebenden Tiere nicht durch freilaufende Hunde gefährdet werden. Doch die Gemeinde sehe Potenzial, einen Mehrwert zu schaffen, lautete das Fazit in der Vorlage.
Viele Fragen und Uneinigkeit in der Diskussion
SPD-Rätin Claudia Brackmeyer zeigte sich eher skeptisch. Sie und andere Ratskollegen hatten Rückfragen und Sorgen. Auf eine Frage von Alwin Honstetter (CDU) antwortete Stephanie Feyerabend, dass die Gruppe keine Hundeschule sei – daher sei keine Welpenausbildung geplant. Sie ergänzte, auf der Flächen solle es naturnahe Geräte wie Baumstämme geben oder eine abbaubare Slalomstrecke. Auf eine andere Rückfrage schilderte sie, Training wäre zwei bis drei Mal pro Woche für anderthalb Stunden für fünf bis sieben Hunde.
Michael Koch (CDU) sagte, er könne sich den Hundeplatz grundsätzlich vorstellen, aber möchte es anfangs für eine befristete Laufzeit. Zudem sollte es keinen Anspruch auf Ersatz geben, falls die Fläche anderweitig gebraucht werde.

Die Grünen sahen es anders: Christoph Leiz warf ein, er und seine Kollegin fänden die Idee sehr gut. Sie wollten keine Befristung, woraufhin Koch betonte, die Gemeinde müsse Herr im eigenen Haus bleiben, auch wenn er dem TSV vertraue.
Christoph Stolz beruhigte die emotionale Debatte schließlich damit, dass er ankündigte, die Verwaltung werde das Thema in Ruhe aufarbeiten. Der Gemeinderat soll dann in einer der kommenden Sitzungen darüber abstimmen.