Ein Tag am Bodensee ist fast ein Tag wie im Urlaub, auch wenn man ganz in der Nähe wohnt. Das Ziel des Tages lautet Bodman, denn dort wird an und auf dem Wasser Einiges geboten.

Wir machen uns mit 100 Euro in der Tasche am Vormittag gemütlich auf den Weg. Etwas mulmig wird mir, als ich die Wünsche der Söhne und des Gatten höre. Laut Internet wissen wir nämlich schon, was es in Bodman so alles gibt. Da erklingen exotische Worte wie SUP, diese drei Buchstaben stehen für „Stand-Up-Paddling“. Dabei steht der Paddler auf einem dafür geeigneten Brett und paddelt gemächlich über das Wasser.

Oder doch lieber im Tretboot oder mit einem Water-Bike fahren? Diese Art Fahrrad auf dem Wasser soll es nämlich im Strandbad Bodman geben. Und da wäre ja auch noch eine Motorjacht, mit der man über den See flitzen kann.

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Schnell wird klar: Mit 100 Euro werden wir nicht so weit kommen, wie wir wollen. Umgerechnet sind das bei unserem Familienausflug nämlich gerade mal 20 Euro pro Kopf. Die ersten acht Euro sind schnell für ein paar Laugenbrötchen beim Bäcker weg. Und die nächsten acht Euro landen im Parkscheinautomaten am Ortseingang von Bodman.

Boot verschlingt die Hälfte des Budgets

Von dort aus geht es per Fuß Richtung Hafen. Dort wird nach dem Besuch des schönen Spielplatzes und dem Flehen der Kinder die erste kostenschwere Entscheidung gefällt: Wir mieten ein sechs PS starkes Motorboot. Das halbe Budget wird dafür draufgehen. Eine besondere Fahrerlaubnis brauchen wir dafür nicht.

Startklar mit sechs PS sind Falko, Benedikt und Hansi mit ihrem Papa Markus Bossenmaier.
Startklar mit sechs PS sind Falko, Benedikt und Hansi mit ihrem Papa Markus Bossenmaier. | Bild: Sandra Bossenmaier

Das kleine Boot, wahrlich es ist nicht das schönste auf dem See, ist schnell startklar gemacht und ab geht es mit erfrischendem Fahrtwind auf den Bodensee. Zugegeben, so richtig schnell sind wir nicht unterwegs. Eher in einem gemütlichen Tempo. Genau richtig für Menschen, die das türkisfarbene Wasser und die herrliche Uferlandschaft genießen wollen.

Das Tollste für den Zehnjährigen: Die Sprünge ins Wasser

In der Nähe der Marienschlucht werfen wir den kleinen Anker und zumindest die Jugend traut sich ins kühle Wasser. Zuvor offenbarte der Blick auf das Echolot eine erstaunliche Tiefe von 90 Metern. Der zehnjährige Hansi wird am Ende des Tages die unzähligen Sprünge von dem kleinen Boot ins Wasser als das Tollste des Tages bewerten.

Der Familiencheck

Schon vor der Inflation und Energiekrise mussten Familien teils tief in die Tasche greifen, um einen schönen Ausflugstag zu erleben. Beim Familiencheck erhält eine Familie 100 Euro und testet, wie weit sie damit im Kreis Konstanz kommt. Dabei soll für jeden etwas dabei sein: Drinnen, draußen, mit Abenteuer oder Kultur. Bisher erschienen sind folgende Artikel:

Schwimmen im Bodensee ist einfach herrlich.
Schwimmen im Bodensee ist einfach herrlich. | Bild: Sandra Bossenmaier

Beim Baden im Bodensee gerät die Zeit etwas aus den Augen. Mit aller Kraft der sechs PS geht es dann aber zurück in Richtung Hafen. Auf dem Wasser gibt es noch den freundlichen Hinweis vom Seedienst, dass man beim Fahren entlang des Ufers mindestens 300 Meter Abstand halten muss. Der Bootsvermieter empfängt uns bereits nett und weiß, dass wir zu spät kommen. Er ist großzügig und belässt es bei einem Aufpreis von zehn Euro.

Leckeres Eis sorgt für einen kühlen Bauch.
Leckeres Eis sorgt für einen kühlen Bauch. | Bild: Sandra Bossenmaier

Eine Kugel Eis kostet 1,80 Euro

Zurück an Land ist die Lust nach Eis groß. An der Eisdiele kostet eine Kugel Eis 1,80 Euro. Ein stolzer Preis, aber unschlagbar lecker – und wir sind schon wieder neun Euro ärmer. All die anderen Wünsche zu Wasser können nach dem Kassensturz nicht mehr erfüllt werden.

Aber für den Eintritt ins Strandbad genügt es noch locker. Wie gut, dass wir Brötchen und Getränke im Rucksack haben. So lässt es sich noch zwei Stunden im Strandbad aushalten, bevor wir uns ziemlich erschöpft von dem vielen Wasser wieder auf den Weg zum Auto machen.

Benedikt gefällt es auf dem Spielplatz.
Benedikt gefällt es auf dem Spielplatz. | Bild: Sandra Bossenmaier

Der Tag am See war anstrengend und schön, wir haben nach vielen Erlebnissen noch rund acht Euro übrig. Der Plan lautet, dass wir wieder kommen. Dann geht es per Wasserfahrrad und Tretboot aufs Wasser.

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