Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat im Beisein von Wilderich Graf von und zu Bodman sowie Johannes Freiherr von Bodman die Verordnung zur Ausweisung eines neuen Bannwalds bei Bodman auf dem Bodanrück unterzeichnet. Der rund 184 Hektar große Wald wird künftig nicht mehr bewirtschaftet und damit langfristig geschützt, so eine Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg.

„Normalerweise werden derartig große Waldschutzgebiete im öffentlichen Wald, vornehmlich im Staatswald ausgewiesen“, sagte Schäfer bei der Unterzeichnung. „Umso bemerkenswerter ist es, dass jetzt mit Graf von Bodman ein Privatwaldbesitzer auf die forstliche Nutzung freiwillig zugunsten des Waldnaturschutzes verzichtet.“

Gelände ist seit vielen Jahren unberührt

Die Regierungspräsidentin führte weiter aus, dass die Wälder an den zum Bodensee abfallenden nordöstlichen Hängen des Bodanrücks nie landwirtschaftlich genutzt worden seien, da das Gelände zu steil und seit mehreren tausend Jahren so gut wie unberührt sei. Insofern sei er in Baden-Württemberg einmalig. Der Wald sei aufgrund seiner Lage auch von hoher Vielfalt und gleichzeitiger Einzigartigkeit geprägt.

Die Ausweisung als Bannwald stelle nun sicher, dass weite Teile der steilen Hänge auf Dauer sich selbst überlassen bleiben. Es erfolge keinerlei menschliche Nutzung mehr, sodass sich das Gebiet auch in Zukunft eigendynamisch weiter entwickeln könne.

Ein Beitrag zum Naturschutz

Johannes von Bodman betonte, dass sein Forstbetrieb zu seiner Verantwortung für den Naturschutz im Wald stehe. „Wir freuen uns, dass es uns hier in intensiver Abstimmung mit den beteiligen Behörden und Verbänden geglückt ist, eine große, waldnaturschutzfachlich bedeutsame Waldfläche unter Schutz zu stellen. Im Übrigen sind wir stolz darauf, dass unser künftiger Nutzungsverzicht in den Bannwaldflächen gleichzeitig der wissenschaftlichen Beobachtung der ungestörten, spontanen Waldentwicklung dienen wird. Genauso wichtig erachten wir es aber auch, dass auf unseren sonstigen Waldflächen die Nutzung der heimischen Ressource Holz im Vordergrund stehen darf“, wird er in der Mitteilung zitiert.