Die Bilder der Hochwasserkatastrophe haben ihn betroffen gemacht und beschäftigt: Cornelius Ruprecht, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigshafen, wollte nicht tatenlos zusehen, wie Helfer die Menschen unterstützen, die alles verloren haben. Er organisierte einen Hilfseinsatz, der bereits am Freitagnachmittag nach Bad Neuenahr-Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz startete. Am Sonntagabend werden die Helfer zurück am Bodensee sein.

Kurz vor der Abfahrt erzählt er, was ihn umgetrieben hat: „Überall habe ich gesehen, was dort abgeht. Seit einer Woche denke ich, da muss man doch was tun können.“ Seine Familie hat ein Autohaus in Engen. Von dort leiht er den Servicebus, den Werkstattwagen und einen Abschleppwagen aus. „Wir haben auch einen Mini-Bagger besorgt“, sagt er. In der Feuerwehr-Gruppe habe er gefragt, wer Lust und Zeit habe, mitzufahren. „Die Leute, die mitkommen, haben alles in Bewegung gesetzt, um die Fahrt möglich zu machen“, so Ruprecht.

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Geplant sei, in zwei Wochen noch einmal die 470 Kilometer zurückzulegen. Dann könnten mehr Leute mitkommen, sagt Ruprecht. Und weiter: „Ich war früher bei der Feuerwehr Meßkirch, da wären auch viele bereit zu helfen.“

Gut ausgerüstet geht es los

Die Helfer haben diverses Arbeitsmaterial dabei: Schaufeln, Eimer, Besen, aber auch Überbrückungskabel und Betriebsstoffe wie Hydrauliköl, Kühlwasser und Motoröl. Damit wollen sie die Helfer vor Ort unterstützen. Cornelius Ruprecht sagt: „Jeder hat seine Arbeitshosen, einen Schlafsack und ein Feldbett dabei. Vor Ort werden Zelte zur Verfügung gestellt.“ Den Kontakt in die Krisenregion habe er über die sozialen Medien bekommen. „Ich habe mich da durchgekämpft“, erzählt er.

Gegen 15 Uhr treffen die Helfer beim Feuerwehrgerätehaus Ludwigshafen ein. Sie rechnen mit mindestens sechs Stunden Fahrtzeit. Vor 22 Uhr würden sie wohl nicht am Ziel angekommen, glaubte der Organisator. Eine Metzgerei in Krauchenwies und ein Getränkehändler aus Meßkirch haben aber Verpflegung und Getränke spendiert.