Sie haben Angst um die Sicherheit ihrer Kinder, um ältere Menschen mit Rollatoren – und auch im sich selbst. Sie, das sind die Bewohner der Gumpenhalde und der Bergstraße. Beide Straßen sind eng, unübersichtlich und eigentlich nur Nebenstraßen. Dennoch rollen hier täglich eine Menge Autos und ab und ab sogar Lastwagen und Wohnmobile durch.
Zwei der Anwohner, Susan Zagrodzki und Ulrike Hecht, haben sich daher nun in der Bürgerfragestunde bei Bürgermeister Alois Fritschi beschwert. Doch warum fahren überhaupt so viele Autos hier entlang?
Angefahrene Zäune und kaputte Außenspiegel
Es gab laut den Anwohnern schon immer erstaunlich viel Verkehr in den beiden engen und unübersichtlichen Nebenstraßen, die eigentlich schon für den Anwohnerverkehr nicht breit genug seien. Zwei normale Autos passen gerade so aneinander vorbei. Doch wenn ein größeres Fahrzeug die Straßen nutzt, sei sie bei Begegnungsverkehr verstopft.
Das führte in der Vergangenheit anscheinend nicht nur zu Streit zwischen den Verkehrsteilnehmern, die laut den Berichten der beiden Frauen auch mal ausdauernd hupten, wenn ein Fahrzeuge dort parkte. „Es werden Zäune angefahren, Autospiegel abgefahren und selbst unsere Häuser leiden“, schilderte Susan Zagrodzki die Lage. Es seien auch schon Unfälle passiert.

Doch nicht nur die Schäden beschäftigen die Anwohner. Schlimmer ist die Angst vor der Gefährdung der Fußgänger. Der nur einseitigen Gehwegs mache die Strecke nicht nur für alte Menschen mit Rollator zum Parcours. Auch für viele Schul- und Kindergartenkinder sei sie ein Weg mit unerwarteten Hindernissen.
Warum fahren so viele durch die engen Straßen?
Auffällig: Die Gumpenhalde und die Bergstraße sind zwei kleine Nebenstraße, die man eigentlich nicht nutzen müsste, um zur Schule oder zur Lochmühle zu gelangen. Warum dann der viele Verkehr? „Wir haben mit den Menschen geredet, was sie dazu bringt, diese unübersichtliche Route zu wählen“, berichtete Susan Zagrodzki. Die Antwort sei gewesen: Das hätten Google Maps und andere Navigationssysteme so vorgeschlagen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Navigationssysteme in Eigeltingen für Verwirrung sorgen. Bereits im Februar drehte sich eine Anfrage in der Bürgerfragestunde um Probleme, Häuser im Neubaugebiet in Honstetten zu finden.
Kinder und ältere Menschen in Gefahr
Die Folgen in dem Wohngebiet bei der Gumpenhalde und der Bergstraße sind laut den Anwohnern also schon bei normalen Autos groß. Doch selbst Wohnmobile und Lastwagen würden hier rein gelotst. Das Problem drängt daher, das konnte man an der Unterschriftenliste erkennen, die Susan Zagrodzki dem Bürgermeister überreichte. „Momentan laufen Kinder auf den Gartenmauern, um sicher zu sein. Doch mit Rollator und Kinderwagen kann man nicht mal eben wegspringen“, betonte Susan Zagrodzki.
Auf die Vernunft der motorisierten Verkehrsteilnehmer zu hoffen, das hat Ulrike Hecht schon lange aufgegeben. Sie schüttelt ungläubig den Kopf, wenn sie mitbekommt, wie schnell die Menschen hier fahren. Denn durch den ansteigenden beziehungsweise abfallenden Straßenverlauf sei die Straße unübersichtlich. „Ein Wunder, dass noch nichts Schlimmes passiert ist“, sagt sie und hofft, dass es keine Verletzen gibt.
Gibt es eine Lösung?
Die Problematik sei auch auf dem Rathaus bekannt, antwortete Alois Fritschi auf die Sorgen der Bürger. Man habe auch versucht, zumindest eine Beschränkung für Lastwagen zu erwirken und mit Google Maps gesprochen. Doch solange die Straßen nicht beschränkt sind, würden sie weiterhin im Navigationssystem angezeigt, sei die Antwort gewesen.
Eine Spielstraße wird die Gumpenhalde nicht werden. Und auch ein Einbahnverkehr sei für ihn keine Lösung, bekannte Alois Fritschi. Doch er stellte den Anwohnern in Aussicht, er werde bis zur Sommerpause eine Lösung haben. Diese könnte für ihn darin bestehen, dass die Straße nur für Anliegerverkehr freigegeben wird.