Rund zwei Monate ist es nun her, dass ein Brand auf der Eigeltinger Lochmühle über 100 Feuerwehrleute auf Trab hielt und in der Region für große Aufmerksamkeit sorgte. Am späten Abend war damals eine Maschinenhalle auf dem Gelände des Freizeitparks in Flammen gestanden. Zerstört wurden neben dem Gebäude auch das Inventar, unter anderem Fahrzeuge. Die Polizei hat die seither vergangene Zeit für ihre Ermittlungsarbeiten genutzt – und ist ein gutes Stück weiter gekommen, wie Wolfgang Widmann, Leiter des Polizeireviers Stockach, auf SÜDKURIER-Nachfrage berichtet.
Aktuell keine Hinweise auf Brandstiftung
„Es wurden Zeugen und der Geschädigte gehört, außerdem wurde ein Gutachter eingeschaltet, der die Ursache des Brandes ermitteln sollte“, erklärt er. Der Sachverständige habe schon wenige Tage nach dem Feuer den Brandort begutachtet. Das Ergebnis liege zwar noch nicht vor. Allerdings gebe es laut den Erkenntnissen, die Wolfgang Widmann bislang vorliegen, keine Hinweise auf Brandstiftung, zum Beispiel in Form von Brandbeschleuniger.
Dennoch betont der Revierleiter: „Man sollte dem Ergebnis des Sachverständigengutachtens nicht vorgreifen, denn letztlich wissen wir wohl erst nach dem Vorliegen des Gutachtens die genaue Ursache für den Brand in der Lochmühle.“ Die Ermittlungen seien noch im Gange. Liege das Gutachten dann vor, werde der Fall abschließend bewertet und der Staatsanwaltschaft vorgelegt.
Schaden könnte noch höher werden
Bezüglich der Schadenshöhe könnte sich noch etwas ändern, wie Wolfgang Widmann erklärt. Ursprünglich hatte die Polizei diese mit etwa 250.000 Euro beziffert. Der Schaden werde sich laut Widmann wohl auch weiterhin im geschätzten Bereich bewegen.
Allerdings habe eine Rücksprache mit den Geschädigten ergeben, „dass es wegen der aktuellen Marktlage auf dem Bau und auch beim Ersatz für die beschädigten und zerstörten Gerätschaften sehr schwer ist, eine Kostenschätzung zu erhalten“. Tendenziell könne sich der entstandene Schaden daher auch noch erhöhen und auf bis zu 350.000 Euro anwachsen.
Das ergaben die Ermittlungen in Stockach
Und wie sieht es bei den anderen Bränden aus, die sich am gleichen Wochenende wie das Feuer auf der Lochmühle ereignet haben? In Espasingen hatte damals ein Holzverschlag neben einem Wohnhaus in Flammen gestanden. Und in Wahlwies wurde beim Sportplatz trockenes Gras entzündet.
Bei letzterem Fall hatte die Polizei schon damals in einer Pressemitteilung von Brandstiftung geschrieben. Wie Wolfgang Widmann nun mitteilt, gebe es aber beim Brand in Espasingen keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung.
Und auch bei einem Brand eines unbewohnten Gebäudes am 1. Juli auf dem Aussiedlerhof Malezreute gebe es keine Anhaltspunkte für eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandlegung. Stattdessen kämen gemäß einer gutachterlichen Prüfung „ein technischer Defekt an der Gebäudeinstallation oder ein Blitzschlag in Betracht“, so Widmann. „Als Ort der Brandentstehung konnte das Dach lokalisiert werden.“