Gerade erst in Betrieb genommen, muss die neue Anne-Frank-Sporthalle auch schon wieder geschlossen werden. Grund ist ein Wasserschaden, wie Bürgermeister Johannes Moser am Rande der Fördervereinsversammlung der Stadtbibliothek verlauten ließ. Noch im Zuge der Bauarbeiten sei eine Schraube in eine Wand gedreht worden und habe dabei eine Wasserleitung beschädigt. Auch ein Gutachten der Versicherung konnte den Verursacher nicht ausfindig machen, gibt Hauptamtsleiter Jochen Hock auf Nachfrage zu verstehen.
Eine aktuelle Untersuchung des Schadens habe ergeben, dass die Feuchtigkeit sehr wahrscheinlich in den Hallenboden eingetreten ist. Der Boden muss aller Voraussicht nach noch einmal komplett herausgenommen werden.
Vereine und Schulen werden bald benachrichtigt
Noch gebe es keinen konkreten Zeitplan für die Umsetzung. Der Hauptamtsleiter geht aber von einer Schließung der Halle nach den Pfingstferien aus, um eine Nutzung nach den Sommerferien wieder garantieren zu können. Die Vereine und Schulen, so Hock, erhalten von der Verwaltung in diesen Tagen konkrete Informationen zum weiteren Vorgehen. Der Schaden soll von der Bauversicherung, die die Stadt abgeschlossen hat, getragen werden. Noch warte man auf die endgültige Bestätigung, erklärt Jochen Hock.
Glücklicherweise ist die Halle weiter nutzbar, sodass das anstehende Sportabitur wie geplant dort stattfinden kann, wie es im Ausschuss für Technik und Umwelt des Engener Gemeinderats hieß. Aus diesem Grund sollen die Arbeiten auch erst nach Pfingsten in Angriff genommen werden. Das ausgetretene Wasser ist in die Unterkonstruktion des Hallenbodens eingedrungen. Diese bestehe aus organischem Material, das die Feuchtigkeit aufgesogen habe, erläuterte Stadtbaumeister Matthias Distler in der Ausschusssitzung. Grundsätzlich, so Distler weiter, könne ein Sportboden nicht getrocknet werden. Tatsächlich habe sich bereits eine kleine Wölbung im Boden gebildet, wie der Stadtbaumeister anhand von Bildern zeigte. Diese sei aber nicht weiter schlimm. Die Halle könne erst einmal wie gewohnt genutzt werden.
Der Ausbau des beschädigten Bodens soll rund 30.000 Euro kosten, die Verlegung des neuen Bodens soll laut Anbieter 200.000 Euro betragen. Insgesamt kommt also eine Schadenssumme von rund einer Viertelmillion Euro zusammen.
Erst im Oktober bekam die neue Sporthalle ihren jetzigen Namen, nachdem die Stadt einen öffentlichen Namenswettbewerb veranstaltet hatte. Die ersten Nutzer sind um den Jahreswechsel eingezogen. Der Spatenstich für die neue Halle erfolgte im Oktober 2020, fast genau ein Jahr später, im Oktober 2021, konnte das Richtfest gefeiert werden. Die Kosten für den Bau lagen am Ende bei 5,1 Millionen Euro.
Aktualisierung 17. März 2023: Informationen aus dem Ausschuss für Technik und Umwelt, konkrete Schadenssumme.