In den kommenden Jahren bis 2027 sollen nach aktuellem Willen der Engener Stadtverwaltung und des Gemeinderats deutlich weniger Investitionen getätigt werden, wie ursprünglich geplant. Konkret bedeutet das, dass die geplante Investitionssumme von 17,9 Millionen auf 10,4 Millionen Euro gekürzt wurde. Grund sind dringend notwendige Einsparungen. Aber auch der Wille, nur noch Projekte einzuplanen, die in dem Zeitraum auch umgesetzt werden können.
Es sollen keine Projekte gestrichen werden, sondern „auf die zeitliche Achse geschoben“ werden, wie es Stadtbaumeister Matthias Distler beschreibt. Das heiße, dass die Planungen weitergehen. Konkret beschreibt er das auf Nachfrage anhand vom geplanten Baugebiet Schwarzwaldstraße. Hier laufen die Planungen bereits seit einigen Jahren. Derzeit stellt die besonders geschützte Streuobstwiese auf dem Areal eine echte Hürde für die Genehmigung des Projekts dar. Eine Erschließung noch in diesem Jahr ist dementsprechend unrealistisch. So wurden die geplanten 2,5 Millionen hierfür in diesem Jahr aus dem Investitionsplan herausgenommen.
Harsch hofft auf Verlängerung des Sanierungsgebiets Altstadt und Breitestraße
Ähnlich sehe es bei Vorhaben wie der Sanierung des Kornhauses, des Parkhauses, des Bahnhofsgebäudes und der Bahnhofstraße aus. In diesem Jahr soll konkret an den Plänen gearbeitet werden. Da die Stadt selbst plane, fielen hier keine Extra-Kosten an. Das schmälert die Investitionssumme allein in diesem Jahr um knapp fünf Millionen Euro. Frank Harsch hofft darauf, das Förderprogramm Altstadt und Breitestraße verlängert zu bekommen. Das würde der Stadt ein wenig Luft verschaffen.
Und daran, dass gespart werden muss, ließ Kämmerin Katja Muscheler keinen Zweifel. „Die Kreisumlage wird uns in den kommenden Jahren schwer zu schaffen machen“, weiß sie. Bereits in diesem Jahr könnten die Abschreibungen, etwa für Gebäude in städtischer Hand, nicht mehr erwirtschaftet werden. Aktuell geht Muscheler von einem Minus von rund zwei Millionen Euro als Ergebnis für 2024 aus.
Große Investitionssumme für 2024
Trotz Sparkurs sind die geplanten Investitionen von rund 6,5 Millionen Euro für dieses Jahr eine echte Hausnummer. Neben der Planung zur Sanierung der Breitestraße steht für Bürgermeister Harsch die Sanierung des Hegaustadions „absolut im Mittelpunkt“, wie er zu verstehen gab. „Entweder wir machen es oder wir müssen es sperren“, findet er kurz nach der Gemeinderatssitzung auf Nachfrage deutliche Worte. 1,8 Millionen Euro sollen dieses Jahr allein in das Stadion fließen.
Neu auf der Projektliste steht die Erweiterung vom Kindergarten Glockenziel um zwei zusätzliche Gruppen. Hierfür hat Katja Muscheler dieses Jahr eine Million Euro veranschlagt. Ganz neu ist auch die Investition in die Erschließung eines kleineren Baugebiets an der Droste-Hülshoff-Straße. Hier sollen 15 bis 20 Bauplätze entstehen, erläutert Matthias Distler auf Nachfrage. Eine halbe Million fließt dieses Jahr in das Wohnprojekt.
In den kommenden Jahren sinken die Investionen
Im kommenden Jahr sind noch Investitionen von rund drei Millionen Euro geplant. Für 2026 sind zumindest aktuell gerade noch rund 350.000 Euro und für 2027 rund 550.000 Euro eingeplant. Kämmerin Katja Muscheler empfiehlt für die kommenden Jahre Schwerpunkte bei den Investitionen zu setzen und immer auch deren Folgekosten zu berücksichtigen.
Trotz des Sparkurses gab CDU-Rat Ingo Sterk zu verstehen, dass die Sanierung der Bürgerhäuser nicht vergessen werden dürfte. Dem stimmte Frank Harsch zu, bemerkte aber auch, dass zuvor die tatsächliche Nutzungsfrequenz der Bürgerhäuser geprüft werden müsse. Das Investitionsprogramm wurde anschließend einstimmig beschlossen.