Bei der Frage, ob die Schulgebäude am Engener Bildungszentrum künftig per Video überwacht werden sollen, waren sich aktuell alle Stadträte einig. Sie stimmten der Installation von Kameras am Anne-Frank-Schulverbund und am Gymnasium einstimmig zu. Hintergrund sind wiederkehrende Vorfälle von Vandalismus und Vermüllung, die in den vergangenen Jahren für hohe Schäden gesorgt haben.

Laut den Plänen der Stadt sollen insgesamt zehn Kameras rund um die Schulgebäude installiert werden. Die Planung an sich ist nicht neu: Bereits vor fünf Jahren war im Technischen und Umweltausschuss eine Anbringung von Kameras beschlossen worden. Es blieb jedoch bei der Theorie. Hauptamtsleiter Jochen Hock, der damals noch nicht im Amt war, nennt die Corona-Krise mit den Schulschließungen als möglichen Hintergrund, warum der Beschluss nicht umgesetzt wurde.

Feuerstellen sind ein besonderes Risiko

Damals waren mehrere Einbrüche im Schulzentrum sowie an der Großsporthalle Grund für die geplante Überwachung. Dabei seien damals Sachschäden im fünfstelligen Bereich entstanden, heißt es weiter. Bis heute komme es immer wieder zu Vorfällen, so Ordnungsamtsleiterin Katja Lieberherr. Neben Vandalismus und Müll seien zuletzt auch Feuerstellen auf dem Schulgelände festgestellt worden. Von denen gehe ein konkretes Brandrisiko aus, das durch die Installation einer Videoüberwachung verhindert werden soll.

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Die Vorfälle beschränken sich aber nicht nur auf das Bildungszentrum. Die Situation rund um die Großsporthalle sieht ähnlich aus. Hier sei eine Videoüberwachung allerdings aus Datenschutzgründen ausgeschlossen, gaben Katja Lieberherr sowie Hauptamtsleiter Jochen Hock auf Nachfrage zu verstehen. An den Schulen habe ein abgegrenzter Personenkreis, hauptsächlich Schüler und Lehrkräfte, Zutritt zum Gelände. Die Großsporthalle stehe hingegen der Öffentlichkeit zur Verfügung, begründete Lieberherr.

Das gelte auch für die Welschinger Hohenhewenhalle, für die Stadtrat Armin Höfler (UWV) ebenfalls nach einer Überwachung fragte. „Die Bereiche von Hallen sind datenschutzrechtlich sehr schwierig. Deren Überwachung ist sehr kritisch zu betrachten“, so Jochen Hock.

Wann Kameras kommen und was sie kosten

Die Überwachung am Bildungszentrum soll die Firma EAK Security GmbH übernehmen. Die Kosten für die Überwachung betragen laut Vorlage rund 15.800 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Elektroarbeiten, die laut Stadtbaumeister Matthias Distler zwischen 18.000 und 20.000 Euro liegen sollen. Die Kameras werden voraussichtlich im Sommer installiert.