Es kostet Geld, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auf lokaler Ebene zeigt das der jährliche Energiebericht in Engen deutlich. Während der Verbrauch von Strom und Wasser seit ein paar Jahr tendenziell sinkt, ist der Verbrauch von Heizenergie im Jahr 2021 in der Stadt gestiegen.

Da in Engen 88 Prozent der städtischen Gebäude mit Gas und Öl geheizt werden, führt das vermehrte Heizen automatisch auch zu einem größeren Ausstoß von CO2. Den wollte die Stadt als Mitglied des Klimabündnisses seit 1996 bis 2021 an und für sich um die Hälfte reduzieren. Tatsächlich sind aber nur 37 Prozent daraus geworden. Als nächste Zielsetzung in Sachen Klimaschutz steht die geplante Klimaneutralität der Kommunen bis 2040.

In diesen Bereichen läuft es schon gut

„Hier stehen wir mit den Werten gut da“, so die Umweltbeauftragte Michaela Schramm zum Stromverbrauch im Jahr 2021. In ihrem jährlichen Energiebericht, den sie im Gemeinderat vorstellt, vergleicht Schramm die Engener Verbrauchswerte mit den Kennwerten des European Energy Award. Mit einem Stromverbrauch von 12,23 Kilowattstunden pro Quadratmeter nähern sich die Werte der städtischen Gebäude dem Zielwert von 7,11 Kilowattstunden pro Quadratmeter deutlich an.

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Zum Vergleich: Der obere Grenzwert des European Energy Award liegt bei 26,78 Kilowattstunden. Rund 330.000 Euro musste die Stadt 2021 für Strom ausgeben. Und beim Wasserverbrauch hat die Stadt mit 126 Litern pro Quadratmetern den Zielwert von 114,6 Liter pro Quadratmetern fast erreicht. Wenn da nur nicht die Heizenergie wäre, die die Entwicklung negativ beeinflusst.

Corona-Pandemie hatte Einfluss auf den Verbrauch

Denn im Jahr 2021 ist der Verbrauch von Heizenergie nicht nur nicht weiter gesunken, sondern leicht angestiegen. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Die größten Verbraucher von Heizenergie sind die Schulen und die mussten während der Corona-Pandemie viel lüften und haben dementsprechend mehr Heizenergie verbraucht.

Mit einem Verbrauch von 91 Kilowattstunden Heizenergie pro Quadratmeter liegt der Engener Wert aber auch hier deutlich näher am Zielwert von 63 Kilowattstunden, als am Grenzwert von 128 Kilowattstunden. Die klimaneutrale Kommunalverwaltung sieht für 2040 einen Wert von 50 Kilowattstunden vor.

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Weil die städtischen Gebäude in Engen zu 88 Prozent mit fossilen Brennstoffen geheizt werden, sind die CO2-Emissionen von 1023 Tonnen im Vergleich zum Jahr davor deutlich gestiegen. 2040 sollte der Wert im Rahmen der Klimaneutralität bei maximal 336 Tonnen liegen. Bis dahin ist es definitiv noch ein weiter Weg.

Wie CO2 reduziert werden soll

Die größten Einsparpotentiale sieht Michaela Schramm deswegen durch Einsetzen neuer Heizungsanlagen. Im Gespräch macht sie deutlich, dass in den kommenden Jahren in die Jahre gekommene Heizungsanlagen Stück für Stück ausgetauscht würden, wie zum Beispiel aktuell im Rahmen der Schulsanierung in Welschingen. Durch die komplette Umstellung auf Ökostrom könnten die CO2-Emissionen zudem deutlich reduziert werden.