Sommer, Sonne, Lagerfeuer und gute Laune machen ein Zeltlager aus. Für das Lager der Kreisjugendfeuerwehr mit rund 900 Teilnehmern, das kommende Woche in Engen stattfindet, braucht es aber noch ein bisschen mehr, denn es entsteht ein eigenes kleines Dorf samt Großküche. Was genau das bedeutet, erzählen Feuerwehrkommandant Markus Fischer und Jugendwart Mario Petrillo kurz bevor das Großereignis startet.
66 Mannschaftszelte, ein Festzelt, Waschplatz, Spülstraße, Sanitärbereich, Erste Hilfe-Bereich und Lager sollen auf der Wiese zwischen Stadthalle und Bauernhof am Engener Ortseingang Platz finden. „Das hier ist eines der größten Feuerwehrlager in ganz Deutschland“, weiß Markus Fischer. Die Teilnehmer sind zwischen zehn und 18 Jahren alt.

Jubiläum dient als Anlass
Nach 20 Jahren ist die Engener Feuerwehr zum zweiten Mal Ausrichter des kreisweiten Zeltlagers. „Wir feiern in diesem Jahr 50 Jahre Jugendfeuerwehr in Engen. Das haben wir als Anlass genutzt“, sagt Mario Petrillo zum Lager, das vom 27. bis 29. Juli dauert. Veranstalter ist der Kreisfeuerwehrverband, die Engener richten das Lager aus.
Bereits vor zwei Jahren haben die Planungen für das Großereignis begonnen. Dabei unterstützen sich die Feuerwehren gegenseitig. So geben beispielsweise die Steißlinger ihre Zahlen vom letzten Lager an die Engener weiter und das ist wichtig, wie ein praktisches Beispiel zeigt: „Es gibt ein dauerhaftes Lagerfeuer mit Wachen. Es ist nicht ganz einfach abzuschätzen, wie viel Holz dafür gebraucht wird“, so Petrillo. Dieses Thema konnten die Organisatoren schon abhaken, mittlerweile ist genügend Holz aus dem Stadtwald vorhanden.
Zum Lager gehört eine eigene Olympiade
Als Ausrichter ist die Engener Wehr für den Zeltplatz und das Programm verantwortlich. Täglich gibt es am Vormittag eine Olympiade, die mal auf dem Bodanrück, mal auf der Höri und auch in Aach und Engen selbst stattfindet. Bei hoffentlich hochsommerlichem Wetter soll es nachmittags für die Kinder und Jugendlichen ins Engener Freibad gehen.
Das Festzelt mit Bewirtung ist abends und am Wochenende öffentlich zugänglich. Besucher sind zum Essen und Trinken herzlich willkommen, so die Feuerwehrleute. Auch die Party am Freitagabend mit DJ ist öffentlich, so Mario Petrillo.
Eine Großküche auf der grünen Wiese
Während die Engener für den Festbetrieb zuständig sind, kümmert sich ein 30-köpfiges Team aus verschiedenen Feuerwehren um den Betrieb der Küche. Und auch das hat es in sich. Für die fünftägige Veranstaltung werden unter anderem 500 Kilo Brot, 100 Kilo Wurstaufschnitt, 400 Salatköpfe und 4500 Liter Kaltgetränke benötigt. „Meistens wird zweimal täglich warm gekocht“, erläutert Mario Petrillo. Es gebe immer ein vegetarisches Angebot und auch auf die Bedürfnisse von Allergikern gehe das Küchenteam ein, so der Jugendwart.
Für das Zeltlager werden alle zur Verfügung stehenden Kräfte der Engener Wehr benötigt, sagt Markus Fischer. Selbst die Altersabteilung sei komplett mit Aufgaben versorgt worden, berichtet er. Genügend Helfer zu finden, sei eine große Herausforderung, immerhin findet das Camp in den Sommerferien und damit in der Urlaubszeit statt.
Nicht überall gibt es Platz für so ein großes Lager
Im vergangenen Jahr gab es kein großes Zeltlager im Landkreis, da sich kein Ausrichter gefunden hat. Das liegt nicht an fehlendem Engagement oder Willen, sagen Markus Fischer und Mario Petrillo, sondern an vielen verschiedenen Voraussetzungen, die für ein so großes Camp erfüllt sein müssen.
Das größte Problem sei der Platz selbst, sagen die beiden Feuerwehrleute. „Man braucht eine flache Ebene mit Anschluss für Wasser, Strom und Abwasser“, so Petrillo. In der Größe stünden da meist nur Felder zur Verfügung und die müssten für das Zeltlager ein Jahr lang brach liegen, damit sie im Sommer als Zeltwiese dienen könnten.
Außerdem müsse in der Nähe des Lagers eine Halle zur Verfügung stehen, in der die Teilnehmer bei Unwettern oder in Notfällen unterkommen können. Das könne in vielen Orten nicht gewährleistet werden, sodass die Suche nach Ausrichtern immer schwieriger werde, so Petrillo.
Glücklicherweise sind in Engen alle Bedingungen erfüllt und so kann der kreisweite Feuerwehrnachwuchs nächsten Mittwoch sein Lager beziehen. „Für die Kinder ist das das absolute Highlight“, weiß der Engener Kommandant aus Erfahrung.