Sauberes Trinkwasser bereitstellen zu können, ist ein wichtiges Anliegen sämtlicher Gemeinden im Hegau. Auch die Gemeinde Aach hat sich nun im Gemeinderat mit diesem Thema befasst. Denn hier muss die Gemeindeverwaltung vor allem die Nitratwerte im Auge behalten.

Bereits vor einem Jahr beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Situation der Nitratbelastung im Tiefbrunnen „Schlatter Stäudle“. Damals wurde unter anderem beschlossen, dass die Radolfzeller Firma Hydro Data GmbH das Nitrat-Monitoring im Bereich des Tiefbrunnens weiterführt. Ferner wurde in dieser Sitzung beschlossen, dass zwei weitere Grundwassermessstellen eingerichtet werden sollen.

Anschluss an Dachsbühlquellen möglich

Über die Untersuchungen im Wassereinzugsgebiet Schlatter Stäudle berichtete nun Werner Michel von der Radolfzeller Firma im Gemeinderat. In der Hauptsache ging es bei den Untersuchungen um die mögliche Senkung und Stabilisierung der Nitratwerte im Bereich des dortigen Tiefbrunnens. Nitrat ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zunächst unbedenklich. Hinter dem Begriff verbergen sich Salze und Ester der Salpetersäure. Es wird im Körper jedoch mitunter zu Nitrit umgewandelt, das für den Menschen schädlich sein kann.

Deswegen hat das Umweltbundesamt den Grenzwert von Nitrat im Trinkwasser auf 50 Milligramm pro Liter festgelegt. Im Untersuchungszeitraum von 2011 bis 2023 bewegte sich der Nitratgehalt des Aacher Brunnenwassers laut Hydro Data bis 2021 auf durchschnittlich 40 Milligramm pro Liter. Danach erfolgte ein Anstieg auf 47 Milligramm pro Liter.

Um noch mehr verlässliche Werte zu bekommen, schlug Werner Michel wiederum die Bohrung zwei weiterer Grundwassermessstellen vor. Die geschätzten Kosten liegen hierfür bei etwa 23.000 Euro, die man auf zwei Jahre verteilen könnte.

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Bürgermeister Manfred Ossola brachte in diesem Zusammenhang den Wiederanschluss der Dachsbühlquellen, die die Stadt Aach zusammen mit der Gemeinde Eigeltingen nutzt, ins Gespräch. Dieses zweite Standbein der Aacher Trinkwasserversorgung kann nämlich nach einer Generalsanierung in Kürze wieder in Betrieb genommen werden. „Dann steht über die neue Verbindungsleitung zum Hochbehälter Humpelsberg wieder mehr Mischwasser zur Senkung des Nitratgehalts zur Verfügung“, so seine Argumentation.

Wie es im Herbst weitergehen soll

Dieses Argument griff Gemeinderat Michael Streitberger (Unabhängige Freie Liste Aach) auf und schlug vor, dass man sich bei Erfolg mit dieser Mischung die angedachten Bohrungen für neue Messpunkte sparen könne. Daraufhin schlug Bürgermeister Ossola folgende Alternative vor: Das Monitoring soll weiterlaufen, während die Angelegenheit mit den Neubohrungen erst nach Vorliegen der Mischungsergebnisse im Oktober entschieden werden soll. Diesem Vorschlag stimmte das Gremium einstimmig zu.