Es misst 24 auf acht Meter. Die drei roten Spitzen sind 6,5 Meter hoch und seit ein paar Tagen ist es das neue Zuhause der beiden Kamele Emil und Ali sowie ihrer tierischen Mitbewohner. Der Circus Renz, der derzeit aufgrund der Corona-Pandemie sein Winterlager im Welschinger Industriegebiet aufgeschlagen hat, hat ein neues Zirkuszelt. Nachdem die Schneemassen zu Jahresbeginn dafür gesorgt haben, dass das bisherige Zelt, in dem die Tiere untergebracht waren, eingestürzt ist, kann die Zirkusfamilie Renz ihr Glück noch immer nicht ganz fassen. „Unfassbar wie uns hier geholfen wurde, wir sind einfach nur sprachlos“, sagt Dustin Renz. Dann schüttelt er den Kopf und schaut sich in dem rot-weißen Zelt um.
Was macht den jungen Familienvater sprachlos? Nachdem die Schneemassen das bisherige Zelt in die Knie gezwungen hatten, half eine Firma für archäologische Ausgrabungen aus Welschingen mit einem ihrer nicht genutzten Zelte kurzzeitig aus. Die beiden Geschäftsführer Georg Häußler und Armin Höfler wollten aber noch mehr tun und richteten kurzerhand ein Spendenkonto für die Familie Renz ein. „Wir wollten einfach nur helfen“, sagt Armin Höfler. Binnen sechs Wochen war das neue Zelt bestellt, steht bereits und die rund 20 Tiere haben es bezogen. Kostenpunkt: 15.000 Euro.
„Wir hätten uns niemals träumen lassen, dass solch eine Summe zusammenkommt“, sagt Vater Johann Renz. Er sei sich sicher, dass er seinen Zirkus ohne das neue Zelt hätte aufgeben müssen. „Wir stehen hier seit 14 Monaten und haben keinen einzigen Auftritt gehabt. Ohne Einnahmen und ohne die Hilfe der Menschen hier, hätten wir das Geld für ein neues Zelt niemals zusammenbekommen“, sagt er. Bei den Spendensummen sei laut Dustin Renz alles dabei gewesen – von kleineren bis hin zu Beträgen über 1000 Euro. Deshalb wolle er nun Danke sagen. „Ohne Armin Höfler und Georg Häußler, die unglaubliche Hilfe der Menschen hier und ohne den SÜDKURIER ständen wir wohl vor dem Nichts.“