Holger Hagenlocher

Wer den Traum der Selbständigkeit leben will, benötigt Fleiß und vor allem Ausdauer. Das beschrieb anschaulich Stefan Zink, Geschäftsführer des gleichnamigen Engener Softwareunternehmens, aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Firma. Zink berichtet von Hochs und Tiefs, die der gelernte Glaser und Fensterbauermeister im Laufe der Gründungsphase durchstehen musste. Pünktlich zum Jubiläum darf sich Zink aber über einen Erfolg freuen: „Zum ersten Mal in unserer Firmengeschichte können wir einen Gewinn vermelden“, verkündet Zink nicht ohne Stolz.

Stefan Zink (links) erklärt Nutzen und Anwendungen der Software seines Unternehmens Zink Operative Software, die Handwerksbetrieben im ...
Stefan Zink (links) erklärt Nutzen und Anwendungen der Software seines Unternehmens Zink Operative Software, die Handwerksbetrieben im Büro wertvolle Zeit sparen und ihnen das Leben leichter machen soll. | Bild: Zink GmbH

Dass junge Unternehmen in der Wachstumsphase keinen Gewinn machen, ist nicht ungewöhnlich. Damit es in dieser Phase dennoch funktioniert, braucht es Kapitalgeber wie Banken oder finanzkräftige Anteilseigner, die den Betrieb mit Fremd- und Eigenkapital am Leben erhalten. „Die schlimmste Erfahrung in unserer Firmengeschichte war, als ich in einem Monat nicht pünktlich die Gehälter an meine Mitarbeiter auszahlen konnte“, berichtet Zink. Doch das sei Vergangenheit.

Zufrieden blicke er zurück auf die Jahre, die gar nicht so einfach anfingen. Bereits nach vier Wochen sei ein KfW-Darlehen ausgeblieben, mit dem er kalkuliert hatte. „Das war gleich zu Beginn eine schwierige Situation, weil ich ohne Geld anfing und vom KfW-Darlehen abhängig war“, schildert der Unternehmer. Das Darlehen kam und inzwischen kann er darüber schmunzeln.

Heimat im Innovationzentrum Engen

„Wer die ersten zehn Jahre übersteht, hat eine gute Zukunft vor sich“, verströmt Engens Bürgermeister Johannes Moser Optimismus. Zusammen mit Wirtschaftsförderer Peter Freisleben gratulierte er mit einem Geschenk zum Jubiläum. Er sei dankbar für das Innovationszentrum Engen (IZE), in dem sich Zink als Gründer niedergelassen habe. Denn das Innovationszentrum Engen biete ideale Bedingungen und viel Flexibilität für das Wachstum junger Unternehmen. Momentan sei das IZE mit sieben Mietern vollständig ausgelastet.

Die Software ist für alle Handwerksbranchen gedacht.
Die Software ist für alle Handwerksbranchen gedacht. | Bild: Zink GmbH

Die Softwarelösung aus dem Hause Zink vereinfacht und beschleunigt in Handwerksbetrieben das Bestellwesen. „Während die Produktion im Handwerk schon gut digitalisiert ist, besteht in der Büroorganisation noch genügend Potenzial. Deshalb kümmern wir uns darum, dass die Beschaffung besser funktioniert“, erklärt Zink die Software, die er MMC genannt hat. Das Kürzel stehe für Manage My Company (“Organisiere mein Unternehmen“).

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Pro Bestellung werden laut Zink mit seiner Software zehn Minuten Arbeitszeit gespart. Bei rund 1000 Bestellungen im Jahr ergebe sich eine beachtliche Summe. So amortisiere sich die Lösung schnell. Die meisten der inzwischen rund 150 Kunden sind in der Fenster- und Türenbranche, doch die Software sei für Handwerksbetriebe aller Branchen gedacht, so Zink.

Wenn die Kunden begeistert sind, „hat mich das von Anfang an motiviert“, sagt Zink. Motivation, die er inzwischen auch an drei Auszubildende weitergibt. So bietet das Unternehmen Ausbildungen zum IT-Systemkaufmann, zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung und zum Fachinformatiker Systemintegration.