Was sind die größten Errungenschaften und Stärken von Bürgermeister Johanner Moser? An was in den vergangenen Jahren 27 Jahren erinnern sie sich zurück? Und was wünschen sie ihm zum Abschied aus dem Berufsleben? Das hat die Redaktion den Landrat, Bürgermeisterkollegen und einen langjährigen SÜDKURIER-Mitarbeiter gefragt.

Landrat Zeno Danner schätzt den Kollegen sehr
„Johannes Moser hat über 27 Jahre als Bürgermeister von Engen, aber auch als Kreisrat und Vorsitzender des Gemeindetags im Landkreis Konstanz Großes für seine Stadt und den Landkreis geleistet. Ich schätze ihn sehr, weil er nicht um klare Worte verlegen ist, immer aber zum Ausgleich und zur gemeinsamen Lösung bereit bleibt. Dies war und ist gerade in letzter Zeit auch bei der Unterbringung der Flüchtlinge im Landkreis von großem Wert.
Unermüdlich ist auch sein Einsatz für die Finanzen der Stadt Engen und in den Kreisumlage-Diskussionen für alle Gemeinden des Landkreises. Dass Engen eine der finanziell solidesten Gemeinden im Land ist, ist wesentlich auf ihn zurückzuführen. Ich bedaure, dass er als Bürgermeister mit Herz und Seele seine Berufung nun vorzeitig beenden muss.“

Hans-Peter Lehmann verbindet viel mit seinem Kollegen
„Johannes Moser und mich verbindet einiges – so der gemeinsame Geburtsmonat Juli und ebenso das Geburtsjahr 1959 sowie der Besuch der ‚Kaderschmiede für Bürgermeister‘ in Kehl. Als er zum Bürgermeister gewählt wurde, durfte ich schon im siebten Jahr die Geschicke von Mühlhausen-Ehingen mitgestalten. Man kannte sich und ich freute mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit im oberen Hegau. Daraus sind nun fast 30 Jahre geworden.

Johannes Moser hat die Geschicke seiner Stadt und die der gesamten Region maßgeblich, mit hohem persönlichen Engagement in bemerkenswerter und beispielhafter Art und Weise gelenkt. Jetzt freue ich mich auf die ein oder andere gemeinsame Bike- oder Skiausfahrt. Hannes bleib gesund! Dein HP!“

Patrick Stärk empfindet gemeinsame Zeit als sehr prägend
„Ich hatte das große Glück und Vergnügen, mit Johannes Moser in den vergangenen 24 Jahren – also fast in dessen gesamter Dienstzeit – in drei unterschiedlichen Konstellationen zusammenarbeiten zu dürfen. 1999 hat Johannes Moser mit mir einen besonders kritischen jungen Stadtrat bekommen. Da ihm das offenbar zu anstrengend mit mir war, hat er mich dann knapp drei Jahre später lieber auf die Verwaltungsbank als Hauptamtsleiter geholt, auf der ich dann auch über knapp 20 Jahre hinweg mehr als eng und vertrauensvoll mit ihm, dem Stadtrat und dem restlichen Team der Stadtverwaltung die Stadt Engen und ihre Stadtteile voranbringen durfte.
Dabei habe ich vor allem den Führungsstil sehr genossen, der mir ein weitestgehend selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten ermöglichte. Das ist auch das, was ich dann als Bürgermeister im Jahr 2021 mit nach Mühlhausen-Ehingen genommen habe. Hier erlebte ich aber auch die größte Änderung im Zusammenarbeiten mit Johannes Moser, denn wir siezten uns 22 Jahre lang und das unter Bürgermeisterkollegen übliche Du bedurfte tatsächlich einer anfänglichen Gewöhnung, bis auch das gesessen hat.
Es ist nicht vermessen zu sagen, dass mich Johannes Moser natürlich am meisten beruflich geprägt hat, und ich bin ihm einfach sehr dankbar, dass ich so Vieles für mich mitnehmen durfte. Ich wünsche ihm schlichtweg für seinen Unruhestand eine stabile Gesundheit und uns noch viele Begegnungen!“

Manfred Ossola lobt den Einsatz für kleinere Gemeinden
„Johannes Moser habe ich als äußerst kompetenten, gut vernetzten Bürgermeisterkollegen kennengelernt. Sein Einsatz hat nicht nur den Bürgern aus Engen gegolten, sondern er hat als Vorsitzender des Gemeindetages stets auch die Belange der 25 Kreisgemeinden vertreten. Für die Stadt Aach war er als Vorsitzender der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Engen, Mühlhausen-Ehingen und Aach ein verlässlicher Partner und Garant, dass auch die Belange der kleineren Gemeinden Gehör gefunden haben.
Für seinen bevorstehenden Ruhestand wünsche ich ihm, dass er diesen bei guter Gesundheit recht lange mit seiner Familie zusammen genießen kann. Ein herzliches Dankeschön für die aktive gemeinsame Zeit.“

Andreas Renner betont Mosers Fairness und Sachlichkeit
„Ich kenne Hannes Moser seit 1993, er war Mitarbeiter im Hauptamt und hat schnell mein Büro übernommen und organisiert. Hannes ist immer hochmotiviert und geht jede Aufgabe kompetent, mit Kreativität und vor allem sozialer Kompetenz an. Hannes war schon immer die Lösung, nie das Problem. Insofern war es konsequent, dass er seine Chance genutzt hat und in Engen Bürgermeister wurde und die hervorragende Arbeit von Manfred Sailer nahtlos weitergeführt hat. Die Bürger von Engen haben ein gutes Gespür für gute Bürgermeister. Auch als Bürgermeisterkollege ist Hannes ein guter Freund geblieben, immer fair und sachlich im Umgang.
Zweifellos gehört er zu den einflussreichsten Bürgermeistern nicht nur im Landkreis, sondern auch weit darüber hinaus. Er hat einen super Job gemacht – wobei Job ist zu profan, Bürgermeister war für Hannes eine Berufung.“

Jürgen Waschkowitz hat Moser als Reporter begleitet
„Wertvoll sind die Menschen, mit denen ich direkt, offen und ehrlich über alles reden kann, ohne Angst haben zu müssen, etwas Falsches zu sagen oder zu schreiben. Diese Menschen sind eher selten. Johannes Moser ist einer dieser Menschen: Er war als Bürgermeister nah an seinen Bürgern. Er hatte Zeit für sie, hörte zu und hatte für alle Probleme oder Wünsche ein offenes Ohr.
Ich habe ihn als zuständiger Pressevertreter des SÜDKURIER fast seine gesamte Amtszeit begleiten dürfen. Dabei habe ich ihn nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Mensch erlebt. Wir sind uns auch nähergekommen und haben uns nicht nur an Fasnacht gefetzt. Unvergessen waren unsere Auftritte als ‚Waschi und der Bürgermeister‘, wobei die Presse den – wegen der Einweihung des Gymnasiums – aufgeregten und total fertigen Bürgermeister erst wieder aufrichten und zur ‚totalen Entspannung‘ führen musste. Schön, dass ich Johannes Moser begegnen durfte, und danke, dass er mich ein Stück meines Lebens begleitet hat.“