Was man als Politiker in Stuttgart tun kann, um die Menschen vor Ort zu unterstützen, erfährt man am Besten im direkten Kontakt. Deshalb touren die Kandidaten jeglicher Couleur zur Landtagswahl von Termin zu Termin. CDU-Kandidat Tobias Herrmann suchte Kontakt zu Ina Klietz von den Ambulanten Dienste der Zieglerschen in Engen, um in Zeiten von Corona mehr über die Sorgen und Nöte von Pflegekräften und Pflegebedürftigen zu erfahren. „Wir brauchen mehr Sozialraumorientierung,“ habe Ina Klietz kurzerhand erklärt, wie es in einer Pressemitteilung der Einrichtung heißt: Politisches Handeln solle sich auf alle Menschen in den verschiedenen Bereichen von Städten und Gemeinden beziehen – nicht auf die Probleme einzelner Zielgruppen. Diesen Wunsch notierte Herrmann.
Das Büro in Engen ist im Rahmen der Dezentralisierungsstrategie der Zieglerschen entstanden und wird bis 2022 von der Aktion Mensch gefördert. Zielsetzung sei der Ausbau ambulanter Angebote, die das Leben von Menschen mit Behinderung im häuslichen Umfeld erleichtern. Langfristig habe die Einrichtung die Entwicklung ambulant betreuter Wohngemeinschaften und inklusiver Wohnformen im Blick. Nach der Starthilfe soll sich der ambulante Dienst finanziell selbst tragen und nachhaltig in Engen tätig sein.
„Und was passiert, wenn Sie das nicht schaffen?“, fragte Herrmann, der längst versprochen hatte, mal auf einen Kaffee vorbeizukommen. Seine Zeit als Zivildienstleistender in einer Behinderteneinrichtung habe ihm geholfen, wie es in der Pressemitteilung heißt, schnell zu verstehen wie die Situation für Menschen mit Behinderung verbessert und die Inklusion in Engen gefördert werden kann. „Es gibt doch genügend Bedarf“, entgegnet Klietz Herrmanns rhetorischer Frage. Wichtig sei, das Angebot bekannt zu machen. So sei sie aktiv bei der Gruppe für Geschwister von Kindern mit chronisch kranken und behinderten Kindern in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt in Singen und engagiere sie sich mit dem Dienst bei Aktionen mit Vereinen und Netzwerkpartnern.