Gaienhofen in Zahlen, Daten, Fakten

Kreis: Konstanz

Bevölkerung: 3362

Fläche in Hektar: 1252

Einwohner pro km²: 269

Pendler: ein 543, aus 1061

Altersdurchschnitt: 49,4

Bildung: Im Teilort Gaienhofen gibt es die öffentliche Hermann-Hesse-Haupt-/Werkrealschule und die Schlossschule als Schule in kirchlicher Trägerschaft mit ihren Schulzweigen Realschule und verschiedenen Gymnasien. Im Ortsteil Horn gibt es die Hermann-Hesse-Grundschule.

Mieten pro m² in Euro: 11,35

Kaufpreis pro m² in Euro: 4507,8

Bautätigkeiten: Die Gemeinde Gaienhofen verfügt derzeit über keine neuen Baugebiete. Konkrete Planungen zur Entwicklung neuer Wohnbauflächen sind nur sehr eingeschränkt möglich, weil insgesamt 89 Prozent der Gemarkungsfläche als Natur- beziehungsweise Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist.

Fernverkehr: nein

Regionalbahn: Es fährt der Höri-Bus

Nahversorgung: In den Ortschaften der Gemeinde Gaienhofen gibt es einen Vollversorger mit Metzgerei und Bäckereifiliale, eine Bäckerei, eine Bäckerei/Konditorei.

Schwimmbäder: Ja, Strandbad Horn.

Gastro: ja

Pflegeheime/Seniorenzentren: Ja, die Gemeinde ist alleinige Gesellschafterin der Seeheim Höri GmbH.

Hausärzte: 3

Kitaplätze: Es gibt 22 Kitaplätze für Kinder unter drei Jahren, davon zehn ganztags und die restlichen mit verlängerten Öffnungszeiten. Dazu kommen 87 Plätze für Kinder über drei Jahren, wovon 20 ganztags sind und die restlichen mit verlängerten Öffnungszeiten. Außerdem gibt es 20 Plätze im Naturkindergarten für Kinder über drei Jahren mit verlängerten Öffnungszeiten. Die Betreuungsquote liegt bei 43 Prozent bei Kindern von ein bis drei Jahren und bei 99 Prozent der Kinder ab drei und bis sechs Jahren.

Blick über Gaienhofen Video: Sara Gräber

Was man unbedingt über Gaienhofen wissen muss

  • Kompliment für Horn: Ein großes Lob aus prominentem Mund erhielt der Gaienhofener Ortsteil Horn angeblich von Großherzog Friedrich I. von Baden, der von 1826 bis 1907 lebte und neben der Kirche stehend gesagt haben soll: „Wenn ich nicht Großherzog von Baden wäre, wollte ich Pfarrer von Horn sein.“
  • Der Wohnort der Künstler: In Gaienhofen lebte einst nicht nur der Schriftsteller Hermann Hesse, der von 1904 bis 1912 den Ort seine Heimat nannte. Im Ortsteil Hemmenhofen war außerdem der Maler Otto Dix zuhause. Er bezog mit seiner Familie im Jahr 1936 ein Wohnhaus im Ort und lebte und arbeitete dort bis zu seinem Tod im Jahr 1969. Wie die Gemeinde informiert, gehört das erste Wohnhaus Hesses in Gaienhofen heute zum Hesse Museum, sein zweites befindet sich in Privatbesitz, könne aber im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Das Haus von Otto Dix sei als Museum Haus Dix 2013 an das Kunstmuseum Stuttgart übergeben worden.
  • Unesco-Weltkulturerbe: In Horn wurde bereits in den Jahren 1856/57 eine jungsteinzeitliche Pfahlbausiedlung entdeckt – die Siedlung Hornstaad-Hörnle. Sie wurde seither umfangreich erforscht und steht seit 2011 auf der Unesco-Weltkulturerbeliste. Wie das Landesamt für Denkmalpflege berichtet, fiel die große Ansiedlung 3909 vor Christus einem Brand zum Opfer. In der Siedlung fanden in der Vergangenheit unter anderem Untersuchungen statt, bei denen Forscher belegen konnten, dass dort Malz zuerst fein zerkleinert und anschließend in Flüssigkeit eingeweicht worden war. Wie der Forscher Andreas Heiss erklärte, legte das den Schluss nahe, dass daraus Bier hergestellt werden sollte.
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Wie lebt es sich in Gaienhofen, Herr Lang?

Felix Lang ist 29 Jahre alt und im Gaienhofener Ortsteil Horn aufgewachsen. Er studierte in Konstanz Wirtschaftsingenieurswesen mit der Fachrichtung Elektrotechnik und arbeitet beim Radolfzeller Unternehmen BCS in der Elektronikentwicklung. Nebenberuflich ist er Kapitän der Höri-Fähre Seestern. Felix Lang war mit 20 Jahren nicht nur der jüngste Kapitän am Bodensee. Mit 25 Jahren wurde er auch das jüngste Mitglied im Gemeinderat für die Unabhängige Bürgerliste Gaienhofen.

Felix Lang lebt im Gaienhofener Ortsteil Horn und fühlt sich dort wohl. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die er sich zum absoluten ...
Felix Lang lebt im Gaienhofener Ortsteil Horn und fühlt sich dort wohl. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die er sich zum absoluten Glück noch wünschen würde. | Bild: Georg Lange

Warum leben Sie in Horn?

Weil ich hier geboren bin und hier mein Familie und Freunde habe. Für mich gibt es keinen Grund, warum ich woanders hinziehen sollte. Ziehe ich woanders hin, so hätte ich es vielleicht besser oder anders. Auf der anderen Seite: Müsste ich wegziehen, so hätte ich nicht mehr das, was ich in Horn habe. Lege ich nun beides auf die Waagschale, so wäre das Fortziehen ein Verlust. Der See wäre in der Waagschale definitiv mehr gewichtet.

Was hat Sie überrascht?

Ich kann es nicht als Überraschung klassifizieren, sondern als positives Merkmal. Es ist die Solidarität im Dorf. Unser ehemaliges Fahrgastschiff ging in einem Dezembersturm unter. Im Dorf hatte sich sofort Solidarität ausgebildet. Der Pfarrer eröffnete am nächsten Tag ein Konto für Spenden. Privatleute und ansässige Firmen spendeten für meine Familie. Diese Solidarität gab es auch bei einer anderen Familie, als deren Haus nach der Renovierung abbrannte.

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Was würde Sie zu einem Umzug bewegen?

Der Wasserstand. Tatsächlich. Am besten ein Haus direkt am See mit eigenem Steg und gutem Wasserstand. Wir haben unseren Bootsverleih und das private Boot. Ich bin hier verwurzelt, ich nutze den See gerne zum Wassersport, zum Ausruhen, zum Baden oder Zeit genießen mit Freunden. Wenn das Boot nicht mehr schwimmt, weil es kein Wasser gibt, so wäre das ein Argument.

Was fehlt Ihnen noch zum absoluten Glück?

Horn ist ein kleines Dorf. Und es fehlt das städtische Flair im Sinne von Vielfalt. Für die junge Generation ist wenig los. Das finde ich sehr schade. In Radolfzell gibt es tagsüber und abends mehr gastronomische Angebote. Wir haben in Gaienhofen mit dem Boot zwar eine Kneipe für junge Menschen. Aber sie ist die einzige auf der Höri. Ich lebte während des Studiums in Konstanz. Wenn man fortging, hatte man eine große Auswahl.