Um die Unterbringung von Geflüchteten ging es jüngst in der Sitzung des Gemeinderats Gaienhofen. Von der Zuweisung des Landratsamts konnte Gaienhofen elf von zwölf Flüchtlingen in zwei eigene Liegenschaften sowie in einer Ferien- und einer Privatwohnung unterbringen. Die zwölfte Person hatte eine andere Unterkunft außerhalb der Gemeinde gefunden, berichtete die Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, Beatrice Roth.
Bisher sei keine weitere Zuweisung erfolgt. Prognosen durch das Landratsamt für künftige Zuweisungen seien jedoch nur grob möglich, sagte Bürgermeister Jürgen Maas: Er rechne mit etwa vier Zuweisungen pro Monat. Da es aktuell keine Möglichkeit für private Unterkünfte in Gaienhofen mehr gebe, sehe sich die Verwaltung nun gezwungen, die ehemalige Tourist-Information für Flüchtlinge herzurichten, sagte Maas. Die Gemeinde kündigte inzwischen dem Mieter. Jener hatte das Objekt an eine Hebamme untervermietet.
Als letzte Konsequenz sind womöglich wieder Hallen dran
Falls die Gemeinde keine weitere Wohnraumangebote auf dem privaten Markt bekomme, so müsste der Rat als letzte Konsequenz auch über die Bereitstellung von Turnhallen oder Vereinsräume debattieren, informierte Maas.
Alternativ könne die Gemeinde kleinere Container-Unterkünfte auf Gemeindegrundstücke errichten und betreiben. Als einen in der Sitzung vom September diskutierten dritten Schritt könnte die Gemeinde ein Grundstück erwerben, das Gebiet selbst entwickelt oder über einen Investor bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Das sagen die Räte
Karl Amann (UBL) sagte, er würde die Gemeinde gerne unterstützen. Doch er wisse nicht, wie ein Wohnungsbau durch den Haushalt finanziert werden könnte. Maas machte den Vorschlag, dass durch die Einnahmen aus der Vermietung von Containern die Investition querfinanziert und durch eine Förderung für den sozialen Wohnungsbau getragen werden könnte.
Grundvoraussetzung sei jedoch, dass geflüchtete Menschen schneller Arbeit finden dürfen und so ihre Unterkunft selbst bezahlen könnten. Heinz Burkart (UBL) entwickelte die Idee, auf einem Gemeindegrundstück Tiny Häuser als Zwischenlösung zu errichten und diese später als Ferienhäuser dem Tourismus in der Gemeinde bereitzustellen.