Gailingen musste Abschied von ihrem Ehrenbürger Leo Schreiber nehmen. Zum Seelenamt in der Pfarrkirche Sankt Dionysius in Gailingen waren die Trauergäste zusammengekommen, um ihm gemeinsam die letzte Ehre zu erweisen. Neben der Trauerfamilie – seine Frau Erika mit Sohn Michael, Frau Anita und den Enkelinnen Tina, Laura und Tamina – waren auch viele Mitglieder und Weggefährten aus der Gemeinde und den zahlreichen Vereinen, in denen sich Schreiber engagiert hat, gekommen. Rücksichtsvoll mit Maske und soweit wie möglich mit Abstand saßen die Trauergäste in der bis zur letzten Bank gefüllten Kirche. Seine Feuerwehr-Kameraden standen Ehrenwache am Portrait. Der Kirchenchor gestaltete die Messe und sang rührend zum Ausklang Leo Schreibers Lieblingslied „Schwarze Madonna“.

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Bewegt umriss Bürgermeister Thomas Auer in seiner Trauerrede Schreibers Lebenswerk und würdigte sein Engagement für die Gemeinschaft in Gailingen. Nicht umsonst wurde Leo Schreiber zum Ehrenbürger der Gemeinde Gailingen ernannt. „Dies ist die höchste Auszeichnung, die eine Kommune an Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um das Wohl und das Ansehen einer Gemeinde verdient gemacht haben, vergeben kann“, betonte Auer.

Bewegt nimmt Bürgermeister Thomas Auer Abschied von Leo Schreiber, Ehrenbürger von Gailingen.
Bewegt nimmt Bürgermeister Thomas Auer Abschied von Leo Schreiber, Ehrenbürger von Gailingen. | Bild: Ingrid Ploss

Besonders verbunden war Leo Schreiber der Fastnacht. Schon 1946, mit 17 Jahren, war er Elferrat und später Mitbegründer der Gailinger Narrenzunft Eichelklauber. Seine außergewöhnliche Kreativität lies in am Entwurf der Narrenmaske sowie an Bühnenbildern der Narrenzunft zeichnerisch mitwirken. Auch der Bau des Narrenbrunnens fällt in seine Zeit als Zunftmeister.

Die letzte Ehre erwies Leo Schreiber auf dem Friedhof auch der Musikverein Gailingen.
Die letzte Ehre erwies Leo Schreiber auf dem Friedhof auch der Musikverein Gailingen. | Bild: Ingrid Ploss

Ebenso engagierte er sich als Hornist und später passives Mitglied im Musikverein; 20 Jahre, auch als Vorstand, im Kirchenchor und in der Feuerwehr Gailingen.

Der letzte Weg zu seiner Ruhestätte.
Der letzte Weg zu seiner Ruhestätte. | Bild: Ingrid Ploss

Schon im Alter von 14 Jahren trat er der Freiwilligen Feuerwehr bei. 1956 wurde Leo Kommandant und übte dieses Amt 25 Jahre lang aus. Besonders am Herzen lagen ihm die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr von Diessenhofen sowie die Nachwuchsarbeit. So legte er mit den Grundstein für die heute bestehende Kooperation zwischen beiden Feuerwehren und gründete am 1. April 1981 die Gailinger Jugendfeuerwehr.

Ein Bildnis erinnert in der Kirche an den Ehrenbürger von Gailingen.
Ein Bildnis erinnert in der Kirche an den Ehrenbürger von Gailingen. | Bild: Ingrid Ploss

Gailingens ehemaliger Bürgermeister Heinz Brennenstuhl beschreibt ihn als Lokomotive, die auf voller Fahrt durchs Leben viele Menschen begeistert, motiviert und froh gestimmt habe. Diese Worte umreißen wohl sehr treffend Schreibers ebenso erfülltes, wie umtriebiges, den Menschen freundlich zugewandtes Leben.

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