Sie hat es wieder getan: Die Gottmadinger Krimiautorin Ulrike Blatter hat ein neues Buch veröffentlicht und darin die ausgedachte Stadt Taufingen zum Tatort gemacht.
Das Thema greift tief in aktuelle Diskussionen um Überfremdung, Heimat, Islamismus und Radikalisierung, Herkunft und Migration. Und wer die ersten Kapitel des Krimis „Töchter des Todes“ liest, merkt schnell, die Probleme in Taufingen könnten auch in Singen passiert sein: Ein Einkaufszentrum wird geplant, ein Aluminiumbetrieb liegt am Rande und die Bahnlinie nach Stuttgart führt mitten durch die Stadt. Außerdem macht Aylin hier gerade ihr Abitur, als sie erfährt, dass ihre studierende Schwester Deutschland verlassen hat, um die IS-Kämpfer zu unterstützen. Und dann explodiert eine Bombe. Warum, das ist Thema der bis zuletzt spannenden Geschichte, die aus unterschiedlichsten Blickwinkeln erzählt wird und am Ende ganz ohne Schuldzuweisungen auskommt. „Ulrike Blatter ist es gelungen, ein heikles Thema mit zutiefst glaubwürdigem Personal erlebbar zu machen“, schwärmt Ursula Schulz-Parthu vom Ingelheimer Leinpfad-Verlag, der den Krimi jetzt herausgebracht hat.

„Bei der Recherche konnte ich auf viele persönliche Eindrücke zurückgreifen“, erzählt die Gottmadinger Medizinerin, die seit einigen Jahren mit wachsendem Erfolg Bücher veröffentlicht. Manch E-Mail-Diskussion mit rechtsextremen Gedankengut konnte sie nach eigenen Debatten direkt in die Geschichte einbauen. Auch die Herkunft ihrer Protagonisten sei kein Zufall. „Bosnien als Ursprung der Migration lag mir Nahe, da ich viele Jahre dort tätig war und mich bis heute engagiere“, so Blatter.
Mehr zur Entstehung und Handlung ihres Romans „Töchter des Todes“ will sie interessierten SÜDKURIER-Lesern im direkten Kontakt bei einer Wohnzimmerlesung vermitteln. „Bei schönen Wetter können wir uns auch in den Garten setzen“, verspricht sie acht Besuchern direkte Einblicke ihn ihr Werk und das Werden eines Romans, bei dem die Leser bis zum Schluss mitermitteln können.
SÜDKURIER öffnet Türen
Ulrike Blatter stellt ihren neuen Krimi acht SÜDKURIER-Lesern im kleinen Kreis vor. Am Mittwoch, 10. Juli, um 19 gibt es eine Lesung bei der Autorin zuhause. Der SÜDKURIER verlost vier Mal zwei Plätze für die Wohnzimmerlesung. Wer dabei sein möchte, muss bis Mittwoch, 3. Juli, unter der Nummer 01379/37050040 (0,50 € pro Anruf aus dem Festnetz der DTAG; Mobilfunkpreise abweichend) anrufen und Namen, Abonummer, Adresse und das Lösungswort „Lesung“ nennen. Gewinner werden im SÜDKURIER veröffentlicht. (sk)
Die Autorin, ihr Werk und die nächsten Pläne
- Zur Person: Ulrike Blatter erblickte 1962 in Köln das Licht der Welt. Sie promovierte in Rechtsmedizin und arbeitete mehrere Jahre ehrenamtlich auf dem Balkan, sowie als Erwachsenenbildnerin am Institut für Körperzentrierte Psychotherapie in Zürich. Sie veröffentlichte mehrere Kriminalromane und -geschichten in Anthologien. Im Netzwerk „Mörderischen Schwestern“ engagiert sie sich bundesweit mit anderen Krimiautoren und vor allem -autorinnen. 2012 erhielt sie einen Anerkennungspreis des Kulturförderkreises Hegau/Singen für ihr literarisches Schaffen.
- Zum Werk: Bislang sind, neben einigen Kurzgeschichten und Beiträgen in Anthologien, fünf Romane von Ulrike Blatter veröffentlicht worden: 2013 erschienen mehrere Werke „Nur noch das nackte Leben“, „Der Mann, der niemals töten wollte“, „Die Vogelfrau“, 2015 „Rendezvous mit dem Tod und weitere unheimliche Kurzgeschichten“ sowie „Verliebt, verlobt, tot!“, „Vor dem Erben kommt das Sterben 2016 und zuletzt der historischen Roman „Hütejunge“ im Jahr 2018. Mit der aktuellen Veröffentlichung greift sie nicht nur ein brisantes Thema auf: „Es ist auch meine erste Liebesgeschichte“, so Blatter.
- Zur Zukunft: Die „Hotlist“ ist ein jährlicher Buchpreis der kleinen, unabhängigen Verlage im deutschsprachenigen Raum. Blatters Ingelheimer Verlag „Leinpfad“ hat den neuen Roman für die Hotlist 2019 eingereicht. Insgesamt 160 Verlage haben sich beteiligt. Inzwischen hat sich das Kuratorium an die Arbeit gemacht und wird aus allen Einreichungen 30 repräsentative Titel vorauswählen, die der diesjährigen Jury und im Internet für die Hotlist zur Wahl gestellt werden sollen. Es bleibt spannend, ob die Töchter des Todes bis zum Schluss dabei sein werden. (bie)