Gottmadingen Eine große Überraschung waren bei der Mitgliederversammlung der Brücke der Freundschaft (BdF) für die Anwesenden die anstehenden Wahlen. Erstmals seit der Gründung der Hilfsorganisation vor 49 Jahren stellte sich nicht Klaus Brachat, sondern die bisherige zweite Vorsitzende Simone Graf für das oberste Amt zur Verfügung. Und sie wurde von der Versammlung einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt.

Doch Klaus Brachat wird weiterhin Mitglied der Vorstandschaft sein. Er übernahm Simone Grafs bisherige Funktion. „Ich will nicht abrupt meine Tätigkeit beenden und keine Verantwortung mehr tragen, ich will mich langsam zurückziehen“, bekannte Brachat im Gespräch.

Die neue Vorsitzende Simone Graf würdigte die Arbeit ihres Vorgängers und bezeichnete sie nach fast 50 Jahren als absolute Glanzleistung. Sie führte aus: „Alles begann mit einem Schuhpäckchen nach Zambia. Damals war dir sicher noch nicht klar, was du alles auf die Beine stellst. Du hast Ideen entwickelt, Baumaßnahmen wurden durchgeführt, Krankenhäuser und Schulen unterstützt, Projekte begleitet, Kontakte geknüpft, Reisen nach Zambia und Tanzania unternommen, telefoniert, gemailt und vieles mehr. Für deine Arbeit, dein Engagement und die Kraft, die du für die Brücke eingesetzt hast, unseren herzlichsten Dank.“ Graf ergänzte ihre Dankesworte mit der zum Ausdruck gebrachten Hoffnung, dass Klaus Brachat dem Verein noch lange mit Rat und Tat zur Verfügung steht.

Keine Veränderungen ergaben die Wahlen der weiteren Vorstandsmitglieder. Schriftführerin Sigrid Amman, Kassiererin Kornelija Hladek sowie die Kassenprüfer Thomas Hanke und Daniel Zanei wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Bei seinem Rückblick auf das vergangenen Jahr ging Klaus Brachat auch auf seine gemeinsame Reise mit Kornelija Hladek in die Muchinga-Provinz ein. Es sei wichtig gewesen, vor Ort gewesen zu sein und frische Eindrücke bekommen zu haben. Bedingt durch die missliche wirtschaftliche und soziale Lage in Zambia und dem Umfang der zur Verfügung stehenden Mittel wurde beschlossen, als Kernauftrag die gezielte Hilfe für die Zentren in den neun Partnerorten beizubehalten und diese zu stabilisieren. An diese Orte gehe permanente begleitende Hilfe zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsfürsorge, der Versorgung bedürftiger Kinder und Jugendlicher und an verschiedene Bildungseinrichtungen.

Punktuelle Hilfe würden das Hospital von Chilonga und verschiedene andere Einrichtungen der Diözese Mpika erhalten. Als Jahresaktion 2024 wurde der Bau eines Gemeindezentrums in der Partnergemeinde Isoka begonnen.

Leider ist die Mitgliederzahl durch den Tod einiger Mitglieder leicht auf 266 gesunken. Die Ausgaben in 2024 von rund 340.000 konnten durch Einnahmen aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Patenschaften in Höhe von 200.000 zumindest teilweise gedeckt werden.

Mit Bildern der letztjährigen Reise zeigte Brachat, was in Zambia geschaffen wurde. Die Mitglieder erfuhren an diesem Abend auch, dass das 50-jährige Bestehen der Brücke der Freundschaft im nächsten Jahr gefeiert werden soll.