Nachdem in Hilzingen die Unterbringung von Geflüchteten im Hotel „Am Kellhof“ gescheitert ist, hat sich jetzt der Gemeinderat entschieden, für vorerst mindestens 60 Menschen mobile beziehungsweise modulare Wohnmöglichkeiten – also ein kleines Container-Dorf – im Bereich des westlichen Festplatzes in Hilzingen zu schaffen. Begründet wird diese Entscheidung in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit den nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten sowie die gute ÖPNV-Anbindung.
Zentrale Unterbringung soll vermieden werden
Weil man aber zumindest mittelfristig mit weiteren Zuweisungen rechnet und eine zentrale Unterbringung der Geflüchteten vermeiden will, soll darüber hinaus ein zweiter Standort in einem anderen Ortsteil vorbereitet werden. Aus den Redebeiträgen in der Ratssitzung ging hervor, dass dieser Standort Riedheim sein müsse. Dort – wie auch im Ortsteil Weiterdingen – liegt die Zahl der im Rahmen der Anschlussunterbringung lebenden Geflüchteten unter dem Soll-Anteil.
Bürgermeister Holger Mayer brachte eine Bau-Dauer von acht Monaten ins Gespräch. „Die Kosten liegen bei 1,6 bis 1,8 Millionen Euro“. Diese Zahlen seien verlässlich, sagte der Kämmerer Stefan Mattes. Steißlingen habe gerade eine vergleichbare mobile Anlage gebaut, auf die man sich beziehen könne.
Förderung hat einige Bedingungen
Wie die Container-Anlage finanziert werden soll, muss noch diskutiert werden. Die Gemeindeverwaltung will schnellstmöglich einen Förderantrag stellen. Die Fördermittel könnten um die 600.000 Euro betragen. Die Förderrichtlinien des Landesbank-Programms „Wohnraum für Geflüchtete“ stießen allerdings in den Reihen des Gremiums auf einige Skepsis.
Sie beinhalten pro Person zehn Quadratmeter Wohnfläche – drei mehr als die Wohnflächenverordnung der Regierung. Zudem müssen die Container gekauft werden, dürfen nur sozial zweckgebunden genutzt werden und müssen 20 Jahre im Eigentum der Gemeinde bleiben.
Bürgermeister Holger Mayer wies ein weiteres Mal darauf hin, dass es keine andere Lösung als diese modulare Anlage gebe. Die Gemeinden seien an ihrem Limit. Kämmerer Stefan Mattes wies darauf hin, dass eine modulare Bauweise nicht gleich schlecht bedeute. So hätten die Container beispielsweise Dreifach-Verglasung und Wärmepumpe.