Streuobstwiesen prägen die Kulturlandschaft im Hegau, doch immer weniger Flächen werden bewirtschaftet. Um gegen den Schwund etwas zu unternehmen, gründete sich 2015 die Streuobstbaum-Initiative Hegau mit Sitz in Weiterdingen. Die Mitglieder der Initiative haben bereits über 100 Hochstämme gepflanzt und auch die Pflege von 50 Bäumen der Gemeinde Hilzingen übernommen.
„Bäume haben ein strukturelles Problem, sie sind in der Landwirtschaft nicht mehr rentabel“, erklärte der Vorsitzende der Initiative, Christian Ante, der sich bei einem Vor-Ort-Termin bei Jürgen Stille als scheidendem Vorstand der Sparkasse Engen-Gottmadingen für die Unterstützung bedankte. Mit 50 Mitgliedern sei der Verein auf Spenden angewiesen. „Ich freue mich, was daraus geworden ist“, meinte Stille mit Blick auf die neu gepflanzten Bäume.
Vor 15 Jahren noch 18 Millionen Bäume
Mit dabei waren seine Nachfolgerin Andrea Grusdas und Bürgermeister Holger Mayer, die sich auch in Zukunft für den Erhalt der Bestände einsetzen wollen. Diese schwinden rapide. Laut Wilfred Rösch, ehemaliger Kreisfachberater für Streuobstwiesen und Mitglied des Vereins, waren es vor 15 Jahren noch 18 Millionen Bäume, ihre Zahl sank auf heute 7,1 Millionen.
Bürgermeister Mayer hob Streuobstwiesen als „Hotspot für Biodiversität„ hervor, für die man die geeigneten Standorte finden müsse. Christian Ante, der in Weiterdingen aufwuchs und heute Bürgermeister in Merzhausen bei Freiburg ist, war als Ortschaftsrat in Weiterdingen schon dabei, als die Gemeinde unter Bürgermeister Rupert Metzler eine Streuobstwiese anlegte. Die Landschaft sei ihm ans Herz gewachsen, sagt er.
Durch den Wegfall von Streuobstwiesen verändere sich nicht nur das Bild, auch die Artenvielfalt leide unter dem Verlust der Bäume, die vielen Tieren Lebensraum bieten. Durch die Pflanzung und Pflege von Streuobstbäumen auf öffentlichen und privaten Flächen möchte der Verein einen ehrenamtlichen Rahmen für alle bieten, denen dieses Thema am Herzen liegt. Weitere Informationen unter www.strobi-hegau.de