Die Gemeinde Hohenfels steht dem Thema Erneuerbare Energien sehr offen gegenüber. Dies zeigte auch die jüngste Gemeinderatssitzung. Vergangene Beratungen, beispielsweise durch das Singener Unternehmen Solarcomplex oder durch die EnBW, ergaben auch, dass die Stromerzeugung in der Zukunft ein bedeutender Zukunfts- und Wirtschaftsfaktor sein wird und dass sich das Landschaftsbild immer mehr verändern wird, was stets für viel Diskussionsstoff im Gemeinderat sorgte.

Das Thema beschäftigt das Gremium auch weiterhin und aktuell, denn das Flächenziel von zwei Prozent der Freiflächen, die für den Ausbau erneuerbarer Energien durch Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PFA) und Windenergieanlagen (WEA) genutzt werden sollen, will laut Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030 erreicht werden. In der Gemeinde Hohenfels sollen dies 20 Hektar für PFA und 10 Hektar für WEA auf kommunalen Flächen sein.

Die Zeit drängt

Das Konzept für die Gemeinde Hohenfels sollte also langsam Fahrt aufnehmen: Darum hat das Hohenfelser Gremium nun das neutrale Unternehmen Nefino aus Hannover damit beauftragt, eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Flächenausweisung von PFA auszuarbeiten. Hierbei könne beispielsweise die Bodengüte als Kriterium berücksichtigt werden, um künftigen Konflikten mit der Landwirtschaft aus dem Weg zu gehen, so die Gemeindeverwaltung.

Nefino soll für etwa 13.000 Euro netto die Ausarbeitung eines Standortkonzepts für PFA begleiten und wird auch eine Analyse bezüglich Onshore-WEA auf kommunalen Waldflächen für rund 4000 Euro netto vornehmen. Die Ausarbeitung solle aufgrund der Entscheidungsfindung des Gemeinderats und der Projektgruppe optimalerweise innerhalb weniger Monate stattfinden.

In der Gemeinde Hohenfels gibt es bereits einige Photovoltaikanlagen wie diese in Liggersdorf. Allerdings sollen bis 2030 rund 20 Hektar ...
In der Gemeinde Hohenfels gibt es bereits einige Photovoltaikanlagen wie diese in Liggersdorf. Allerdings sollen bis 2030 rund 20 Hektar für PFA genutzt werden. | Bild: Constanze Wyneken

Widerstand gegen Erneuerbare Energien?

Im Rat entstand wieder eine Diskussion, in welcher deutlich wurde, dass sich die Menschen im Allgemeinen noch nicht mit der Tatsache abgefunden haben, dass Erneuerbare Energien künftig vielerorts präsent und sichtbar sein werden, was besonders Rat Karlheinz Lehmann (Freie Unabhängige Wähler) bedauerte und sagte: „In Norddeutschland gehören Windräder zum allgemeinen Erscheinungsbild. Da müssen auch wir hier uns dran gewöhnen.“

Lehmann betonte allerdings auch: „Wir haben gar kein Stromproblem, sondern ein Stromtransportproblem.“ Und er äußerte seinen Unmut darüber, dass die Forderung PFA aufzubauen auf dem Rücken der ländlichen Bevölkerung ausgetragen würde.

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Wo es Einigkeit gibt und was sinnvoll ist

Einig waren sich die Räte darüber, dass die Videokonferenz mit Nefino sehr interessant und informativ gewesen sei. Nefino hatte darin sein Leistungsspektrum und das Vorgehen zur Ermittlung der möglichen Flächen für Standorte von PFA und WEA genau erläutert. Bürgermeister Florian Zindeler erklärte dem Gremium, dass es aufgrund möglicher Pachteinnahmen sehr sinnvoll sei, kommunale Flächen als Standorte für PFA und WEA zur Verfügung zu stellen. Er sagte, dass man, wenn man schon die Last habe, auch den finanziellen Rückfluss maximieren wolle. Die Wirtschaftlichkeit und die Sinnhaftigkeit seien also für die Öffentlichkeit hoch.

Möglicherweise wird es zeitnah eine Klausur geben, um Vorgaben an das Planungsbüro und untersuchbare Flächen als Standorte zu definieren. Die Gemeinde habe beispielsweise im Kalkofer Wald ein paar größere Waldflächen, die sich eignen könnten. Da der Abstand zur Wohnbebauung immer ein Entscheidungskriterium ist, könnte entlang der Gemarkungsgrenze zur Gemeinde Wald ein Windenergiepark erstellt werden.