Manche wussten es, andere ahnten, dass der Hohenfelser Bürgermeister Florian Zindeler seine Bekanntgaben in der ersten Sitzung des neuen Jahres für eine besonders wichtige Information nutzt: Die Bekanntgabe, ob der 36-Jährige für eine zweite Amtszeit bei der Bürgermeisterwahl im Herbst kandidieren wird.
Nach einem Rückblick auf die vergangenen Jahre, mit dem er einen großen Spannungsbogen schuf, kam schließlich die Nachricht, die alle Anwesenden freute und Zindeler Applaus bescherte: Er will Bürgermeister bleiben und tritt an.
Weitermachen war „überhaupt keine Frage“
Er schätze die Mentalität und den Charme der Gemeinde mit den fünf wundervollen Ortsteilen und arbeite gerne mit ganzer Kraft für die Hohenfelser. Daher sei es für ihn „frühzeitig klar und überhaupt keine Frage“ gewesen, sich als amtierender Bürgermeister für eine zweite Amtszeit zu bewerben, sagte er in der Rede, die er dem SÜDKURIER zur Verfügung gestellt hat.
Er wolle den eingeschlagenen Zukunftskurs sowie die wegweisenden Ideen und Projekte entwickeln. „Es gibt wahrlich viel zu tun“, so Zindeler, der einen Überblick über die Projekte gab. Dazu gehören unter anderem die Erschließung neuer Baugebiete und das Gemeindeentwicklungskonzept „Hohenfels 2040“.
Er will sich weiter für Hohenfels einsetzen
Zindeler sagte, er wolle den kontinuierlichen Verbesserungsprozess gemeinsam mit den Bürgern weiterführen und über neue Impulse diskutieren. „Zudem setze ich mich gerne für sie, unsere Gemeinde und unsere Raumschaft, im Kreistag sowie im Regionalverband Hochrhein-Bodensee, ein. Dafür stehe ich“, fasste er zusammen.
Die Anwesenden applaudierten und rund herum gab es glückliche Gesichter. Wortmeldungen blieben jedoch zur späten Stunde aus.
Die Gemeinde hatte 2015 viele Baustellen
Im Rückblick auf seine bisherige erste Amtszeit als Rathaus-Chef von Hohenfels fasste der 36-Jährige zusammen, wie die Lage in der Gemeinde vor rund acht Jahren war. So habe es zum Beispiel erheblichen Investitionsstau gegeben, die Schlossschule Salem hatte den Rückzug aus Hohenfels angekündigt und in Liggersdorf seien kommunale Flächen zur Entwicklung fast erschöpft gewesen. Außerdem sei die damalige Flüchtlingskrise auf einem Hoch gewesen.
Hohenfels habe sich 2015 in einer Abwärtsspirale befunden, doch nach nun rund sieben Jahren habe sich viel gedreht. Zindeler verwies unter anderem auf Erfolge wie den flächendeckenden Ausbau der Erdgas- und Glasfaserinfrastruktur oder die Strategie zur Entwicklung der Wohnbebauung. Er hob auch die Bürgerbeteiligung und das Projekt „Wir! Für mehr Lebensqualität in Hohenfels!“ hervor.
Mit Blick auf die finanzielle Situation stehe der Haushalt „recht ordentlich da“. Ab dem zweiten Halbjahr 2023 werde es keine Schulden im Kernhaushalt geben und die Gemeinde werde Rücklagen für Projekte haben.
Alle ziehen an einem Strang
Zindeler betonte, viele Dinge seien keine Einzelleistung. Es brauche ein vertrauensvolles Zusammenspiel zwischen Gemeinderat, Verwaltung und den Bürgern. Auch die Betriebe und Vereine seien ein wichtiger Anker. Als Kapitän des Schiffes „Hohenfels „wolle er sich nicht auf Lorbeeren ausruhen: „Es braucht immer wieder neue Ideen und Impulse. Es braucht Ziele. Es braucht eine klare Vision. Daran gilt es dann konsequent mit allen Akteuren zu arbeiten.“
Die Wahl in Hohenfels ist eine von vier Wahlen in der Verwaltungsgemeinschaft Stockach. In Bodman-Ludwigshafen hört Matthias Weckbach auf, in Eigeltingen tritt Alois Fritschi wieder an und in Stockach beendet Rainer Stolz vorzeitig seine Amtszeit.