Schlechte Nachrichten für Schwimmer und Wasserratten: Die Eröffnung des neuen Schwaketenbades verzögert sich – schon wieder.
Die Konstanzer werden sich nach derzeitigem Plan bis April 2022 gedulden müssen. Grund dafür seien weitere Verzögerung beim Neubau, erklärt Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz.

Die Verschiebung der Neubaueröffnung vom Herbst 2021 auf den April 2022 kommt nicht aus dem Nichts: Ursprünglich sollte das Schwaketenbad bereits 2019 fertiggestellt sein. Die Bädergesellschaft, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke, musste den Eröffnungstermin bereits mehrfach nach hinten korrigieren.
Die Verzögerung von nun mehr als zwei Jahren erklären die Planer mit der Komplexität des Bauvorhabens. Vor allem die komplizierte Architektur der Glasfassade und der Dachkonstruktion hätten den Handwerkern von Anfang an zu schaffen gemacht.
Die Verantwortlichen trennten sich im Zuge des Baus von mehreren Unternehmen, weil diese ihren Pflichten nicht nachkamen. Zuletzt musste Ersatz für einen überforderten Fassadenbauer gefunden werden. Trotz dieser Umstände ist der Chef der Bädergesellschaft zufrieden mit dem Baufortschritt.
Preissteigerung von 28,8 auf nun 41,4 Millionen
Auch die Baukosten steigen weiter: Jetzt sollen sie sich auf 41,4 Millionen Euro belaufen. Zuletzt kalkulierten die Verantwortlichen mit 40,8 Millionen Euro. Anfangs wurden 28,8 Millionen geschätzt, das hatten mehrere Experten als realistisch angesehen. Als Gründe führt die Bädergesellschaft Probleme mit Unternehmen an, dazu kämen die komplizierte Architektur und die stetig steigenden Baupreise am Markt.
Das Dach sei fast vollständig fertig und die Arbeit an der Fassade nehme nun Fahrt auf. Darüber hinaus seien über den Winter die meisten Schwimmbecken bereits vollständig gefliest worden. „Ich denke, am Ende zählt das Ergebnis und das Ergebnis wird sehr gut“, sagt Grammelspacher.
Auch Arnold Wild, Architekt der Stadtwerke Konstanz, verteidigt das Bauvorhaben, das um mittlerweile 12,6 Millionen Euro teurer ist als zu Beginn vorgesehen. Die Komplexität der Architektur sei unterschätzt worden, gibt er zu. Doch die aufwendige Geometrie sei gleichzeitig die Stärke des neuen Schwaketenbades. „Konstanz wird stolz sein auf das Schwaketenbad“, sagt Wild.

Dass das Schwaketenbad kein Bad von der Stange ist, wird bei einer Besichtigung der Baustelle deutlich. Der zentrale Schwimmbadbereich wirkt weit und hell, ein Zusammenspiel von Glasfassade und Deckenkonstruktion. Auf mehr als 100 Metern lässt sich die Halle durchblicken.

Die komplizierte Dachkonstruktion entfaltet im Inneren, was der Architekt ein „Spiel mit der Höhe“ nennt. Je nach Funktion variiert die Deckenhöhe: zwischen 3,50 Metern und 11 Metern an der höchsten Stelle, dem Sprungturm.

Auch der Rutschenturm ist nahezu fertig gestellt. Eine Familien- und eine Reifenrutsche sind bereits installiert worden, später soll eine schnellere Rutsche dazukommen.

Viele Schwimmer in Konstanz dürfte dennoch ärgern, dass das Schwakenbad nicht zum Winter dieses Jahres fertig wird. Die Frage, ob mit der Traglufthalle über dem Schwimmerbecken der Therme Ersatz geschaffen wird, will die Bädergesellschaft im Juni klären.
Optimistisch zeigen sich die Verantwortlichen mit Blick auf den neuen Eröffnungstermin des Schwaketenbades im Frühjahr 2022. „Wir sind in den letzten Wochen guten Mutes, dass wir diesen Termin schaffen werden“, sagt Grammelspacher.