Für den 4. Juli 2015, einen Samstag, sagt der Wetterbericht voraus, dass es der heißeste Tag des Jahres werden soll. Die ersten Besucher sichern sich am Vormittag auf der Liegewiese des Konstanzer Schwaketenbads ein Plätzchen.

In der Nähe machen einige Bauleute, die am Dach des Hallenbades arbeiten, eine kurze Pause. Plötzlich springen die Männer fluchend auf, blicken in Richtung des Dachs, das berichtet eine Besucherin damals dem SÜDKURIER.

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Sie folgt den Blicken der Bauarbeiter und entdeckt Rauch über dem Bad. Umgehend informiert sie die Bademeisterin. Der Alarm wird ausgelöst und die 52 Badegäste werden in Sicherheit gebracht. Barfuß, in Badebekleidung. Währenddessen sind die ersten Feuerwehrfahrzeuge eingetroffen.

Bild 1: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Feuerwehr Konstanz

Innerhalb von einer dreiviertel Stunde haben die Feuerwehrleute diesen Brand im Griff – zumindest auf den ersten Blick. Denn im Dach schwelen Glutnester vor sich hin. Im Inneren des Gebäudes kann man sie knistern hören, erzählt damals die Feuerwehr.

Bild 2: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Uli Burchardt

Die Außentemperatur steigt an diesem Nachmittag auf bis zu 36 Grad, im Hallenbad ist es noch weitaus heißer. Inzwischen sind rund 70 Feuerwehrleute vor Ort – auch aus Kreuzlingen und Radolfzell. Der Kampf gegen die Glutnester im Dach dauert fast schon sechs Stunden.

Bild 3: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Uli Burchardt

Um mit Sicherheit sagen zu können, wo sich die Glutnester befinden und wie viele es sind, muss die Feuerwehr das Dach öffnen. Hierfür bringt das Technische Hilfswerk einen Spezialgreifer in Stellung.

Bild 4: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Feuerwehr Konstanz

Doch als um etwa 18.30 Uhr das Dach geöffnet wird, entzünden sich die Rauchgase, die mit dem eindringenden Sauerstoff ein explosives Gemisch bilden. Kurz darauf brennt das Bad lichterloh.

Bild 5: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Uli Burchardt

Eine schwarze Rauchsäule ist bis weit über die Grenzen von Konstanz hinaus zu sehen. Rußteile fliegen über die Stadt und Rauch zieht durch die Straßen.

Bild 6: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Prof. Dr. Albrecht Linkohr

In den weiteren Stunden verhindern die Feuerwehrleute das Übergreifen der Flammen auf den nahegelegenen Wald und die Gebäude in der Nähe des Infernos. Am späten Abend ist den Männern und Frauen der Feuerwehren die Erschöpfung anzusehen.

Bild 7: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Jörg-Peter Rau

Der Einsatz dauert noch die ganze Nacht an. Am Sonntag lösen Feuerwehrleute aus Singen, Allensbach und Reichenau die Truppen vor Ort ab.

Bild 8: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Jörg-Peter Rau

Drei Tage lang werden die am Einsatz beteiligten Kräfte vor Ort sein – dort, wo einst das Schwaketenbad stand.

Bild 9: 2015 brannte das Schwaketenbad in Konstanz nieder. Diese Bilder werden Konstanzer nie vergessen
Bild: Rau, Jörg-Peter